Harry saß zusammengesunken auf dem harten Stuhl im Andachtszimmer. Warum? Warum schien er immer wieder dazu verurteilt zu sein, seine Familie zu verlieren? Und als er leise Stimmen hörte, dachte er, er würde wahnsinnig. „Bist du dir sicher, dass er das ist, Merredith?“ „Doch, das muss es sein. Sonst hätten wir nicht einfach hier sein können, oder?“ Doch dann wurde die Annahme zu einer ganz anderen Gewissheit. „Er hat die Narbe auf der Stirn, also wird er es wohl sein, zu dem uns Chellestrita Ariel geschickt hat?“ Erfreut drehte er sich im Zimmer. „Doch, der bin ich! Aber wo seid ihr?“ fragte Harry. „Hier oben! Auf dem Bild! Nimm uns doch ab, “ sagte die Stimme. Erst jetzt sah er das Portrait, auf dem er glaubte, zwei Sassijahs zu erkennen. Doch das konnte nicht sein… Harry nahm das Bild mit ins wesentlich hellere Wohnzimmer, wo er die zwei Gestalten deutlich erkennen konnte. Sie sahen beide in der Tat Sassijah unglaublich ähnlich, doch waren sie weniger blass. Außerdem hatte eine von ihnen grüne Augen. Erst jetzt stellte er seine Fragen: „Wer seid ihr zwei? Ich kann mich nicht erinnern, euch im Andachtszimmer aufgehängt zu haben.“ Die Zwei schauten sich an und schienen sich schweigend abzusprechen. Dann begann die Grauäugige zu sprechen: „Mein Name ist Merredith Adelaide Slytherin und das ist meine Schwester, Chellestrita Allasson. Wir sind die Töchter von Sassijah und ich vermute, sie hat uns aufgehängt. Immerhin ist es das Haus meiner Schwester Chellestrita, in dem wir uns aufhalten. Deswegen auch unser Bild, “ sagte sie. „Nun gut, ich verstehe.“ Plötzlich erinnerte Harry sich an den Grund für den Besuch der zwei Schwestern. „Ihr sagtet, ihr hättet Neuigkeiten von meiner Frau?“ „Ja, die haben wir“, sagte Chellestrita Allasson. „Sie lebt und es geht ihr so gut wie es ihr gehen kann. Nur leider erinnert sie sich an nichts, “ ergänzte ihre Zwillingsschwester. „Und außerdem ist ihre Tochter bei ihr, Chellestra Aphrodite.“ Harry hätte beinahe das Bild fallen gelassen. „Meine Tochter lebt?“ rief er erfreut aus. „Aber natürlich lebt sie“, sagte eine der Schwestern lächelnd. „Das muss der Orden sofort erfahren!“ sagte Harry, legte das Bild beiseite und stürmte in die Eulerei, um mehrere gleiche Eulen zu verschicken:
„Unglaubliches Ereignis, ich brauche euch alle! Harry“
Nur wenige Minuten später waren Ron und Hermine bereits appariert, zusammen mit Harvey, der eigentlich nicht mitkommen sollte. „Was ist passiert? Ist erneut jemand gestorben?“ fragte Ron und war schon bereit, zu trauern. „Nein, das genaue Gegenteil. Ich weiß jetzt, dass Chellestrita lebt. Und auch Chelly.“ Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte, als Harvey Weasley aus seinen Träumereien erwachte. „Sie lebt? Hast du sie gesehen? Wie geht es ihr?“ fragte er aufgeregt. Seltsamerweise kam, obwohl völlig ungeladen, auch Allasson mit ihrer Schwester im Schlepptau. Sofort entdeckte Diese das Portrait. „Chelley! Merry! Wie lange habe ich euch nicht gesehen!“ rief sie erfreut aus und plauderte mit ihren Töchtern, während Harry berichtete, was geschehen war. Nun kam auch Cellestrita herunter, mit rotgeweinten Augen. „Vater, feierst du ein Fest? Und das, obwohl so viel Schreckliches geschehen ist?“ fragte sie traurig. „Cellestrita, deine Schwester lebt und deine Mutter auch!“ rief Harvey und umarmte das Mädchen, das ohnmächtig auf einen Stuhl sank.