Niemand schaffte es zu erfahren, was genau die persönliche Sache zwischen Xenide und der dunklen Seite war. Doch alle wussten, dass sie ab jetzt jeden Kontakt zu ihr abbrechen mussten, um sie nicht in Gefahr zu bringen. „Sassijah, wirst du regelmäßig schauen, wie es ihnen geht?“ fragte Harry. „Ich fürchte, nein. Falls man meine Anwesenheit bemerkt, kann auch ich nicht entkommen und könnte Xenide gefährden. Das will ich nicht", sagte die Frau.
Als sie aufwachte, schien es ihr, als wüsste sie, wo sie sei. Doch sie konnte sich beim besten Willen nicht erinnern. Ein stechender, ringförmiger Kopfschmerz nahm ihr nahezu die Sicht auf eine junge Frau, höchstens 14 Jahre alt. Erst, als sie sich zu ihr umdrehte, nahm sie ihr Gesicht wahr. Ein hübsches, junges Gesicht mit großen, hellgrünen Augen. Wo hatte sie das Mädchen nur schon gesehen? „Du bist aufgewacht. Ich machte mir schon Sorgen, der dunkle Lord ist mehrmals gekommen, musste aber wieder gehen, “ sagte sie. „Wer bin ich? Und wer ist der dunkle Lord?“ fragte sie. „Bevor du ohnmächtig wurdest, hast du gesagt, du wärst… meine Mutter“, flüsterte das Mädchen. „Deine Mutter? Aber wer bist du?“ fragte sie. „Mein Name ist Chellestra Aphrodite und… oh, ich wusste gar nicht, dass man euch hier her gehängt hat!“ rief sie plötzlich aus, als zwei Frauen in einem Portrait auftauchten. Sie sahen nahezu gleich aus: Schwarze Locken, eine blasse Haut und lange Kleider. Nur ihre Augen hatten verschiedene Farben. Bei der Einen waren sie hellgrau, bei der anderen grün. „Sei gegrüßt, junge Chellestra. Auch wir haben nicht gewusst, dass wir dich noch einmal sehen, “ sagte die Frau mit den hellgrauen Augen. Erst dann sah sie die Gekrönte. „Ist das nicht… Chellestrita Ariel?“ fragte die Grünäugige. „Möglich ist es, Schwester“, sagte die Grauäugige. „Ich weiß nicht, wie ich heiße“, sagte Chellestrita. „Es wird schon stimmen. Bevor er dir die Krone aufgesetzt hat, hast du gesagt, du wärst meine Mutter und ich heiße Chellestra, “ sagte das junge Mädchen. „ Darf ich vorstellen, Chellestrita Allasson Slytherin und Merredith Adelaide Slytherin. Die hochverehrten Bewohnerinnen dieses Bildes.“ „Außerdem deine Vorfahren, würde ich vermuten“, sagte Merredith Slytherin. „Du nicht, aber ich, “ sagte Chellestrita Slytherin. „ Wenn ich eine Mutter habe, habe ich auch einen Vater, “ sagte Chellestra nachdenklich. „ Wo hängen andere Porträts von euch?“ fragte sie dann. „Eins hängt in einem Besenschrank, das andere in einem Zimmer, in dem getrauert wird, in meinem alten Haus“, sagte Chellestrita Allasson. „Sobald jemand in diesem Zimmer ist… Sag, dass ich noch lebe und auch, dass sie noch lebt.“ Chellestra zeigte auf Chellestrita. „Bitte.“ Sofort verschwanden die Schwestern aus dem Bild.
„Kennst du sie lange?“ fragte Chellestrita. „Sie waren meine einzigen Gefährtinnen, bis der dunkle Lord sie weghängen ließ“, sagte das Mädchen traurig. Dann nahm sie einen Zauberstab aus dem Ärmel. „Verrate mich nicht!“ flüsterte sie, als sie ein Blatt Pergament aus dem Kleid nahm und ein paar seltsame, lautlose Zauber ausführte, die sie laut mit „Copirare vitae“ (Lateinisch: Leben kopieren) abschloss. Sofort erschien auf dem Blatt der Hintergrund des Porträts der beiden Slytherin-Schwestern. „Was willst du damit?“ fragte Chellestrita die Jüngere. „Jetzt habe ich auch ein Porträt von Chellestrita und Merredith, damit kann ich mit ihnen reden, auch wenn ich nicht in diesem Zimmer bin“, sagte das Mädchen. Schnell verbarg sie Zauberstab und Blatt wieder in ihrem Gewand, als wüsste sie, wer den Raum betreten würde. „Seid ihr fertig?“ fragte der Mann, den Chellestra „dunkler Lord“ genannt hatte. „Ja, sind wir,“ sagte das Mädchen und gemeinsam gingen sie durch den Spiegel.