Diesmal hörte sich die Türklingel ganz normal an. Aus Rücksicht auf Chellestrita hatte Harry die Musik entfernt, die sie sowieso nicht ertragen könnte. „Harry, was…?“ fing Hermine an, doch genau jetzt huschte Chellestrita an ihnen vorbei in ein anderes Zimmer. „Kommt erst einmal rein", sagte Harry gedrückt und führte seine Gäste ins Wohnzimmer. Als sie reinkamen, saß Chellestrita bereits auf dem Sofa, ganz in Schwarz. Es war ihre Witwentracht, die sie kaum länger als drei Monate getragen hatte. In diesen Kleidern sah die großgewachsene, starke Frau merkwürdig durchsichtig aus. Die Augen halb geschlossen, starrte sie auf ihre Hände, die sie im Schoß gefaltet hatte. „Chellestrita, was ist passiert?“ fragte Hermine direkt. „Kassandra!“ stammelte Chellestrita immer wieder. „Kassandra!“ „Was ist mit deiner Freundin?“ fragte Hermine. „Das ist es ja! Nichts ist mit ihr! Nichts wird mehr mit ihr sein! Sie ist das Nichts, sie ist im Nichts! Das Nichts ist mit ihr!“ schrie Chellestrita schluchzend. Dann sank sie in sich zusammen und sah unbeschreiblich klein und hilflos aus. Harry drückte sie an sich und wärmte die eiskalten Hände mit seinen eigenen. „Kassandra ist heute ermordet worden", erklärte er. Hermine schrie leise auf und Ron hauchte: „Ermordet? Wann? Wieso? Von wem?“ Chellestrita schluchzte erneut auf. Sie war nicht im Stande, zu antworten. „Einen Teil dieser Fragen kann ich sogar beantworten“, sagte Harry. Chellestrita, erschrocken von seiner Kälte, hörte auf, zu weinen. Harry nahm ein kleines Schmuckdöschen aus seiner Umhangstasche und schüttelte es. Dann öffnete er das Döschen. Nur etwa 15 cm groß, stieg eine geisterhaft durchsichtige Chellestrita aus dem Döschen und begann, die Geschichte von ihrem Traum erneut zu erzählen. „Wann hast du das angefertigt?“ fragte Chellestrita. Ihre toten Augen waren wie zwei riesige, schwarze Löcher, aber Harry wusste, dass dieser Blick der blanke Terror war. „Als du vor dieser Graymoose ausgesagt hast, habe ich alles, was du gesagt hast, in diese Dose getan. Vorsichtshalber.“ Keiner wollte Harry fragen, weshalb er so vorsichtig sein musste. „Jedenfalls ist Kassandras Mörder bekannt. Brian Davies. Nur sein Motiv ist reichlich merkwürdig. Außerdem habe ich erfahren, dass auch Kassandras Kind verschwunden ist. Man sucht überall nach dem Mädchen. Wahrscheinlich hat Brian sein Versprechen Kassandra gegenüber gehalten und sie zu einer ihm bekannten Familie gebracht und nun werden alle Zaubererfamilien überprüft. Ron, Hermine, Chellestrita, das ist nicht mehr der Stein der Weisen, das ist kein Spiel. Menschen sterben,“ sagte er. Seine Stimme war düster und traurig. „Harry, ich erkenne dich nicht mehr! Du bist so merkwürdig!“ rief Hermine aus. Chellestrita blickte zwischen den Beiden hin und her. „Chellestrita, ich... Es tut mir leid, dass Kassandra tot ist. Ehrlich. Wir sitzen hier und reden Quatsch und vergessen, dass ein Mensch gestorben ist!“ sagte sie dann und umarmte die erstaunte Chellestrita.
Zitat „Das ist es ja! Nichts ist mit ihr! Nichts wird mehr mit ihr sein! Sie ist das Nichts, sie ist im Nichts! Das Nichts ist mit ihr!“ schrie Chellestrita schluchzend.
Wäre es nicht einfacher, zu sagen, dass sie tot ist?
He that breaks a thing to find out what it is has left the path of wisdom. - Gandalf the Grey
Gordn ist ein Indianer und trinkt aus einem Ledertrinkschlauch! Hängt ihn!