Sassijah betrat das Wohnzimmer der Potters durch den Spiegel. „Vorhänge zu!“, kommandierte sie, als das Sonnenlicht direkt in ihre Augen fiel. Mittlerweile waren alle so sehr an diesen Befehl gewohnt, dass keiner sich mehr wunderte und Sassijah sofort die gute Dunkelheit um sich hatte. Erst jetzt blickte sie auf die Anwesenden. Harry saß zwischen seinen Töchtern, die aus diesem Anlass für ein paar Tage nach Hause durften. Ninelle und Jennifer saßen rechts und links von ihrem Vater, Cellestrita saß vor ihm auf dem Boden. Auf Sessel verteilt waren auch Ron, Hermine, Luna, Neville, deren Tochter Dolores und deren beste Freundin Xenide. „Und?“, fragte Harry. Er traute sich nicht, diese Frage auszuformulieren, aus Angst, seine Furcht zu äußern. „Sie lebt. Und ich habe Chellestra gesehen. Sie lebt ebenfalls. Allerdings konnte ich nicht in das Gebäude gelangen, ohne ebenfalls zur Gefangenen zu werden. Alle Spiegel sind verzaubert. Die Einzige, die sie da rausholen könnte, währe Cellestrita", sagte Sassijah. „Das stimmt nicht", sagte eine leise Stimme. Alle drehten sich sofort um. Fast vollkommen versunken in einem Sessel, konnte man die schlanke Gestalt von Xenide Lestrenge ausmachen. „Ich bin ebenfalls in der Lage, Spiegel als Portale zu benutzen", sagte das Mädchen kaum wahrnehmbar. „Du?“, fragte Harry ungläubig. „Sie ist viel zu jung, sie könnte ein Opfer der Spiegelfrinker werden", sagte Luna. „Der WAS?“, fragte Hermine ungläubig, während Dolores errötete. „Nicht so wichtig. Auf jeden Fall sind beide viel zu jung", bekräftigte Neville. „Vater, als du mit Dumbledore Horkruxe zerstörtest, warst du genauso alt wie ich!“, sagte Jennifer. „Um dich geht es nicht, da du die Fähigkeit nicht hast", sagte Sassijah ungeduldig. „Wir müssen sie von innen aufreiben und Chellestrita dann befreien", sagte Xenide leise. „Jemand müsste sich unter falschem Vorwand in das Schloss schleichen und einen unverzauberten Spiegel einschmuggeln, durch den Mrs Potter und Chelly entkommen können", fügte sie hinzu. „Und wer würde so etwas tun?“ fragte Harry. „Es müsste jemand sein, der einerseits in der Lage ist, Portale zu benutzen", sagte Sassijah. „Damit kommen wieder Cellestrita und Xenide in Betracht", sagte Hermine. „Lasst mich ausreden", sagte das Mädchen und stand auf. Jetzt sah Harry, dass sie nahezu genauso groß wie ihre ermordete Mutter war. „Es muss jemand sein, der keinen Verdacht erweckt. Jemand, der tatsächlich auf die dunkle Seite gewechselt haben könnte und das trifft für Celly nicht zu! Wir können die Beiden nicht einfach befreien, man hätte sie schnell erneut entführt. Wir dürfen sie erst befreien, wenn wir das Schlangennest vollkommen ausgelöscht haben!“ Sie setzte sich und atmete schwer. „Du willst das unbedingt auf dich nehmen?“,fragte Harry. „Aber warum?“ Xenide schaute ihn kurz an. „Da gibt es etwas Persönliches.“