„Beruhigen sie sich doch!“ sagte die erschrockene Aurorin. Adelaides Macht war nahezu greifbar und umgab sie fast sichtbar mit einem Funkenmantel. „Ich überlege es mir", sagte sie bedrohlich woraufhin die Aurorin plötzlich aus eitel Zucker zu bestehen schien. „Es tut mir natürlich alles sehr Leid und ich habe nicht gewusst, wen ich vor mir habe. Mein herzlichstes Beileid (doch die ganze Zeit über hatte Graymoose ihre Augen auf Harrys Narbe geheftet)…“ erging sie sich in eher kriecherischen Redensarten. „Genug!“ sagte Adelaide und schien gleich Feuer zu spucken. „Genug, verstanden? Nach dem ihre reizenden Helferlein mit dem Protokollieren eines jeden Staubkornes fertig sind, können wir in das Hauptquartier gehen und Chellestrita Potter vernehmen", befahl sie. In ihrer Angst, Wut und kriecherischer Demut sah Graymoose beinahe komisch aus und nur der Gedanke an Kassandra hinderte Chellestrita daran, dieses Gespräch umwerfend komisch zu finden. Etwa eine halbe Stunde später saßen die vier tatsächlich im winzigen Büro von Glaire Graymoose, die ihnen den Tee literweise und die Kekse zentnerweise anbot, selbst jedoch nichts anrührte. Als Chellestrita begann, von ihrem Traum zu erzählen, lauschte Glaire mit offenem Mund, so dass man deutlich erkennen konnte, wie gelb ihre Zähne waren. „Aber… das ist doch nicht möglich!“ sagte sie schließlich und hustete. „Das ist magietechnisch sehr wohl möglich, weil Kassandra Lestrange eine mächtige Seherin und durchaus in der Lage war, dieses Kunststück zu vollbringen!“ entgegnete Adelaide scharf. „Ja, gut. Und der Mörder wäre demzufolge ein gewisser Mr. Brian Davies?“ fragte Glaire Graymoose unverhohlen erstaunt. „Schwarze Locken, außergewöhnlich helle, graue Augen, von hohem Wuchs und schlank“, ratterte Chellestrita monoton herunter. Man sah, wie sehr sie unter der Lage litt. Harry sprang plötzlich auf und sank sofort wieder auf seinen Platz zurück. „Harry?“ fragte Chellestrita ihn sanft und strich mit ihrer schlanken Hand über seinen Arm. „Es ist nichts, Chellestrita, gar nichts", beruhigte er sie. Dann wandte er sich der Aurorin zu, die diese kleine, zärtliche Szene mitverfolgen durfte. „Mrs. Graymoose, so viel ich weiß, hat dieser Brian eine Frau namens Diane und eine Tochter namens Merredith, etwa drei Jahre alt. Er hat seine Familie jedoch vor etwa einem halben Jahr verlassen und sie haben keinen Anteil an seinen Übeltaten.“ Glaire schrieb in ein zerfleddertes Notizbuch und sah dabei recht komisch aus, irgendwie leicht stupide.