Hangover, Ratlosigkeit und die Vögel des TODES

Januar 2014

Ich wachte total verstrahlt mit dem Geschmack von Couch im Mund auf. Als ich mich streckte und meine Augenringe polierte, stellte ich fest, dass ich gar nicht bei mir zu Hause war. Der haushohe Bluraystapel auf dem Wohnzimmertisch ließ es erahnen: Ich hatte bei Robert genächtigt.

Holy Moly, was war das gestern für ein Abend? Ich habe keine Ahnung, was Marie da in den Wein gekippt hat, was die Leute so ausflippen ließ. Nachdem sich Nilam den Kopf am Dachgiebel gestoßen hatte (Wie zum Teufel ist sie da hochgekommen?), war die Party natürlich vorbei. Wie gut, dass die Spacies just in dem Moment vorbeigekommen waren. Wir haben die Leute nach Hause begleitet, wer weiß, was sonst noch passiert wäre. Rick und Steve haben die beiden WGs übernommen, ich kümmerte mich um die Mädels, Batz, Manniac und Robert. Robin haben wir bei Marie gelassen, der wollte nicht mehr weg.
Es muss reichlich spät gewesen sein, nachdem ich Robert abhalten musste, ein weiteres "Twilight after Dark" auf dem Dach zu drehen oder eine Filmchallenge für Robsntown zu machen. Zum Glück hatte er völlig vergessen, wo er seine Kamera hingetan hatte.
Ich fand Robert friedlich schlafend in seinem Bett, begraben unter Filmen. In seinen Armen hielt er "Sharknado" wie einen Teddybären umklammert.
Ich wollte mich schon wieder auf die Socken machen (ein LeNews schnitt sich ja nicht von alleine und Holy Shit, ich musste auch mal wieder was für die Uni machen), als Robert unter gähnen aufwachte.
"Flo, Morgen. Was machst du hier? Was ist passiert? Was ist los?"
"Nichts was man in einer wilden Slash-Fanfiction schreiben könnte."
Robert schüttelte den Kopf und versuchte seine Haare zu entwirren. "Ich erinnere mich, nur daran, das Nilam gesagt hat, dass sie eine Außerirdische ist und dann durch den Raum geschwebt ist. Und Marti hat erzählt, das sie Säure im Keller stehen haben. "
"Geschwebt? Das würde erklären, weshalb sie hoch bis an den Dachbalken gekommen ist."
"Ich habe das also nicht geträumt?"
"Außer wir hatten beiden denselben abgefuckten Traum."
"Egal ich muss erst mal duschen und klarkommen. Und dann können wir weiterschauen." Robert schob seine Filme vom Bett, die klackernd auf den Boden fielen.
"Oder ich räume erst einmal auf. Was habe ich gestern angestellt?"
"Du wolltest etwas ohne Kamera für Robsntown aufnehmen."
Robert schüttelte den Kopf. "Ich geh dann mal kurz unter die Dusche. Fühl dich wie zuhause."
Ich wollte ihm sagen, dass ich gleich wegmusste, doch ich wischte den Gedanken wieder weg.
Was solls, LeNews konnte ich ja wieder in der Uni schneiden und der Rest lief auch irgendwie. Ich ging wieder ins Wohnzimmer, wo mich ein Schock erwartete.
Vor dem Fenster flatterte ein riesengroßer... Uhu!
What the Fuck? Und ich dachte immer, Eulen wären nachtaktive Tiere.
Ich wusste nicht, was mich da ritt, aber ich öffnete das Fenster, bevor noch die Leute von Greenpeace angetanzt kamen. Der Vogel machte eine Runde durch Roberts Wohnzimmer, straff beinahe das Filmregal, lies einen Brief fallen und flog wieder aus dem Fenster. Ich hob ihn auf und lass die Empfängeradresse.
"Herr Florian Mundt, Auf der Couch von DVDKritik... was zum Teufel?", War das irgendein Streich, den sich ein Fan ausgedacht hatte? Aber woher wusste der, dass ich bei Robert übernachtet hatte? Und wie hat er den Vogel abgerichtet? Außer es war kein Fan... Aber wenn es die Leute waren, die mir jetzt in den Sinn kamen, waren sie verdammt spät dran.
Ich riss den Brief auf und fing an zu lesen.

Sehr geehrter Herr Mundt,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu können, dass sie in das Nachschulungsprogramm für Muggelstämmige am Erwachsenenbildungswerk für Zauberei aufgenommen wurden.
Am kommenden Montag, den 20. Januar 2014 findet um 19:30 eine Informationsveranstaltung in unseren Räumen statt.
Eine Wegbeschreibung finden sie anhängig.

Wir freuen uns auf Ihr Erscheinen

Mit freundlichen Grüßen

Hartmut Mers
Leiter des Erwachsenenbildungswerks für Zauberei

Das hatte nun wirklich den Vogel abgeschossen