Es war längst ausgemacht, dass Lily zusammen mit Merredith, Dolores und Xenide nach Surrey fahren würde. Trotzdem machte Chellestrita sich Sorgen. „Wenn es nach mir ginge, würde die ganze Bande bei uns bleiben. Zimmer hätten wir schon gefunden, das ist nicht das Problem. Ich will Lily nicht weglassen", sagte sie. „Aber Chelly, bisher ist Lily auch immer mal für eine Woche oder zwei nach Surrey gefahren zu ihrer Freundin. Jetzt bleibt sie eben die ganzen Ferien da. Was soll schon dabei sein? Ich war immer froh, in den Sommerferien nicht zu Hause zu sein", versuchte Harry, sie zu beruhigen. „Tatsächlich", sagte Chellestrita und musste lächeln. „Auch ich hasste es, die Ferien dort zu verbringen, wo ich rein juristisch gesehen hergehörte. Du hast Recht, ich mache mir einfach zu viele Sorgen.“ Stattdessen half sie ihrer Stieftochter beim Packen und verabschiedete sich herzlich von ihr und all den Gästen. Doch ohne Lily kam ihr das Haus sehr trostlos vor. Trostloser, als in den Jahren zuvor. „Ich habe so ein dummes Gefühl, sie sollte sich weniger mit Merredith abgeben. Ich weiß nicht, wieso. Die Beiden sind immerhin befreundet, seit Lily vier ist. Trotzdem. Sie ist die Nacht", sagte Chellestrita. „Glaubst du, ein Teenie wäre wirklich so gefährlich? Sie wird in einem Monat erst 14!“ sagte Harry. „Ich weiß nicht. Also DU warst in diesem Alter äußerst militant", sagte Chellestrita. „Jetzt fang bitte nicht schon wieder damit an", sagte Harry, musste aber lächeln. „Es ist so still", sagte Chellestrita plötzlich. „Es kann nie still genug sein", sagte Adelaide. Sie stand plötzlich einfach so mitten im Zimmer, in einer grünen Jeans mit Schlag, einem schwarzen T-Shirt und silbernen Plateauschuhen. Zu allem Überfluss hatte sie auch noch versucht, ihre dicken Zöpfe mit einem überdimensionalen Bandanakopftuch von unbestimmbarer Farbe zu bändigen, sah dadurch aber selbst reichlich gebändigt aus.