Peter wachte auf. Der gestrige Tag kam ihm wie ein Traum vor. Flora lebte tatsächlich! Er stand auf. Er war Vater und ein Druide. Was das für ihn bedeutete, konnte er sich noch gar noch nicht ausmalen. Eins nach dem anderen, sagte er sich. Er machte Frühstück für Myjana und trug es hinüber in das Zaubertranklabor. Die war schon eifrig am Misteln schneiden und strahlte ihn an, als er das Zimmer betrat. "Guten Morgen... Daddy", Peter zuckte zusammen. Daran musste er sich wohl noch gewöhnen. "Du... wir sollten da vorsichtig sein. Wenn die anderen das rausfinden und herausfinden, dass Flor... ich meine Arebe noch lebt, dann stecken wir in riesigen Schwierigkeiten." Myjana wurde rot und senkte den Kopf. "Tut misch leid. Ich freue mich nur so, dich endlich gefunden zu haben." Peter stellte das Frühstück ab und ging zu ihr hinüber. "N...nein. Mir tut es leid. So wie ich dich die letzten Monate behandelt habe. Ich wusste nicht.... ich meine... du hast mich so an Arebe erinnert und... das hat mir so wehgetan, weil... ich dachte, sie wäre tot." Er strich ihr durch das Haar. Unglaublich. Sie hatten die selbe Farbe, die seine Haare als Junge auch immer gehabt hatten. Die spitze Nase, die er von seiner Mutter geerbt hatte, die Augen seines Vaters... es war eindeutig kein Vaterschaftstest nötig. "Wann bist du geboren?" " Zweiundswanzigste Juli 1982." Natürlich. Er hatte mit Arebe nur ein einziges Mal geschlafen, das war an dem Abend bevor sie ging. Bevor alles schiefging. Bevor der dunkle Lord ihn gezwungen hatte, sein Geheimnis preiszugeben und sich aufmachte, um Lily und James zu töten. "Du... weisst aber nicht, ob.... hast du auch noch... Geschwister?" Myjana lachte: "Nein, habe ich nicht." Peter atmete aus. Sie lächelte ihn an. "Isch weiss, worauf du hinauswillst. Maman hatte einige Beziehungen, als ich noch kleiner war. Aber ich glaube, sie wollte eher einen Papa für mich finden. Einen davon wollte sie sogar heiraten... bis sie sich vor drei Jahren von einem Tag auf den anderen plötzlich von ihm getrennt hat. Das war im Sommer. Seitdem hatte sie niemanden mehr." Sommer vor drei Jahren. Das musste gewesen sein, nachdem er den Brief bei der dicken Frau abgegeben hatte. "Da war ich bei euch... aber sie war nicht da. Und da war so eine... große Frau mit schwarzen Haaren. Etwas korpulenter." "Das ist meine Tante Lhyreja. Maman musste an dem Tag in meine Schule. Meine Mathelehrerin hat Ärger gemacht wegen der Befreiung für das Druidentreffen. Wollte in der Woche unbedingt einen Mathetest schreiben und wollte keinen Nachholtest für mich erstellen. Ich habe Maman sich noch so darüber aufregen sehen. Und jetzt weiss ich auch warum." Sie lächelte ihn an. "Mach disch keine Sorgen. Sie liebt dich immer noch. Sonst wäre ich nicht hier." Sie gab die Misteln in den Kessel. "Was braust du da überhaupt? Was will der dunkle Lord von dir?" Myjana verzog das Gesicht. "Der dunkle Lord möchte von mir, das ich den Stein Unsterblichen Drei erstelle. Er ´at festgestellt, dass seine Horkruxe nicht mehr sicher sind und möchte unabhängig von ihnen sein." "Und dann ist er..?" "Unwiederkehrlich unsterblisch. Aber ich stelle ´ier keinen Stein der Unsterblischen Drei her. Ich komme hier nicht raus, um nach den Horkruxen zu suchen, also stelle ich einen Trank her, der ihm für alle Zeit die Zauberkraft entzieht. Was nützt ihm die Unsterblischkeit, wenn er das ist, was er bekämpft und von ganzen ´erzen ´asst?" "Du bist genial", "Maman hat mir das vorgeschlagen." "Ihr seid beide genial. Wie habe ich nur so zwei so wunderschöne, kluge Frauen verdient?" Myjana sah verlegen lächelnd zu Boden. "Du kannst misch nicht bei der Trankherstellung helfen, das bekomme ich schon hin. Maman meinte, wir sollten dir eher ein paar Verteidigungssprüche beibringen und Okklumentik, damit du mich beim V-Day unterstützen kannst." "V-Day?" "Den Namen ´at sich meine Freundin Agylyala ausgedacht. Das ist der Tag, an dem der Zauber ausgeführt wird." "Und das wird wann sein?" "Ende Juni. Vorraussichtlich an Vollmond." "Dann haben wir noch... sieben Monate?" "Ganz genau." Myjana verschloss den Kessel mit einem Deckel. "Wir sollten ganz einfach mit eine Levitationszauber anfangen." Sie legte ein Buch vor ihm auf den Boden und hielt ihre linke Hand ausgestreckt darüber. "Leva." Das Buch hopste an ihre Hand und blieb daran kleben. "Siehst du? Ganz einfach. Versuch es du mal." "Ich weiss nicht." Peter stellte sich unsicher vor das Buch, das wieder sanft auf den Boden gesunken war. "Gleich so ohne Zauberstab?" "Natürlisch. Du bist ein Druide. Du hast nie einen gebraucht. Er ´at dich nur behindert." "Welche Hand soll ich überhaupt nehmen?" "Na die, die du auch zum Schreiben benutzt. Oder mit der du deine Zauberstab früher gehalten hast." Peter streckte die linke Hand über dem Buch aus. "L..leva" Nichts passierte. "Siehst du? Es funktioniert nicht. Ich bin kein Druide. Euer Test muss irgendwie kaputt sein." "Nein, das kann nicht sein. Versuch es noch einmal." "Ich weiß nicht." "Konzentriere dich. Atme tief durch. Du schaffst das." Sie lächelte ihm aufmunternd zu. Wurmschwanz visierte das Buch an. "Leva" Ganz langsam und wackelnd bewegte sich das Buch in die Höhe, bis es schließlich auf der Höhe seiner Hand war und nach unten krachte. "Siehst du? Du ´ast es geschafft.", Myjana strahlte ihn an, als hätte er gerade einen total komplizierten Fluch vollbracht. "Deine Körper muss sich nur wieder umgewöhnen. Aber du schaffst das schon. Du musst nur üben." Sie umarmte ihn. "Wir schaffen das schon."