"Frankreich und Paris bekannt für guten Elfenwein und dem Trendsetter in Sachen Mode. Und natürlich auch der bekannten Zauberschule Beauxbatons. Doch vor allem ist Frankreichs Hauptstadt Paris für seine Muggeltarnung und der Struktur der magischen Gesellschaft innerhalb der Muggelwelt bekannt. Den im Gegensatz zu Großbritannien, wie wir auf den vergangen Seiten gelernt haben sind die verschiedenen magischen Einrichtungen nicht wild in der Stadt verstreut. Die gesamte Pariser magische Zauberergemeinschaft bildet ihre Einheit im sogenannten 21. Arrondissement.
Geographisch ist das 21. Arrondissement zwischen dem 1. und dem 4. Arrondissement gelegen. Der Zugang zu diesem Arrondissement befindet sich in der Rue de Glace (übersetzt Spiegelstraße). Die Spiegelstraße ist eine kleine Verbindungsstraße, die zur einen Hälfte im 1. Arrondissement und zur anderen Hälfte im 4. Arrondissement liegt und besteht im Grunde genommen aus dreizehn Läden. Diese Läden sind auf der Muggelseite von Muggeln zu sehen und auch frei zugänglich. Innerhalb jedes Ladens gibt es eine versteckte Tür, die auf die Zaubererseite führt. Auf der anderen Seite der Tür befindet sich das Magische Gegenstück, des jeweiligen Ladens. In der Mitte der Straße befindet sich das so genannte "Feierabendtürchen", ein für Muggel unsichtbares Türchen, dass der Zauberer und Hexenschaft auch nach Ladenschluss der Läden Zugang zu 21. Arrondissement bekommen."
Peter blätterte die Seite des verknitterten Reiseführers um, den Flora ihm geschenkt hatte zu der Seite, die sie ihm markiert hatte. "Komm in die Apotheke in der Rue de Glace", hatte sie gesagt. Peter kam es vor, als wäre es erst gestern gewesen, als sie ihn verlassen hatte, um den Auftrag des Lords auszufüllen. Nicht wissend, dass der nicht mehr nötig gewesen wäre. Alles umsonst. Die Flucht, all die Jahre als Ratte.
Das blinkende, grüne Kreuz in der Mitte der Straße fiel ihm ins Auge. Er war noch nie in einer Muggelapotheke gewesen, doch das musste sie sein. Auf der einen Seite säumten die Tische einer Gaststätte die den Bürgersteig auf der anderen Seite war ein Bücherladen. Peter betrat die Apotheke. Der Laden war hell und erinnerte ihn überhaupt nicht an eine Apotheke, wie er sie kannte. Statt Drachenwurz und Goldregen, die von der Decke hingen, war der Laden voll mit Regal, in die penibel akkurat bunte kleine Schachteln geschlichtet waren. Peter erinnerte das eher an Ollivanders Zauberladen, als an eine Apotheke. An der Theke lächelte ihn eine mittelalte Frau mit grauem, kurzen Haar und einer Art weißem Umhang an. "Bonjour monsieur. Qu´est ce je peux vous aider?" "Ähhhh... ich", Peter versuchte sich an die Stunden zu erinnern, in den Flora ihm Französisch beigebracht hatte, doch anscheinend hatten sie doch mehr geknutscht, als tatsächlich gelernt. "Ich... je.. suche... entere?" Die Frau lachte: "Sie sind Englischer?" Peter fiel ein Stein vom Herzen, dass die Frau zumindest ein bisschen Englisch konnte, obwohl er ihr jetzt nicht den Unterschied zwischen England und Großbritannien erklären wollt. Zumal er eigentlich Schotte war. "Ja" "Und Sie suchen Eingang andere Seite?" Sie schwang ihre Hand, als hielte sie einen Zauberstab. "Ja, ja, gerne." Sie deutete auf eine schwarze Türe auf der anderen Seite, des sonst so hellen und ordentlichen Ladens. "Einfach durchgehen, dann sind Sie schon in der magischen Apotheke." "Vielen Dank. Mercie." Peter verbeugte sich und rannte schon fast zur Tür. Fast am Ziel. Sein Herz hämmerte. Gleich würde er wieder Flora treffen. Vorsichtig versuchte er seine Haare zu richten. Nach der Flucht vor Sirius und Remus war er kurz zuhause gewesen und hatte sich neue Klamotten besorgt. Außerdem hatte er den Reiseführer und den Dolch seines Vaters mitgenommen. Was seine Mutter mit seinem Zauberstab gemacht hatte, das wusste nur Merlin. Sein Zimmer war zumindest in ein Gästezimmer für die Nachbarstochter eingerichtet worden, dem vielen rosa nach zu schließen. Er trat durch die Tür und sah erleichtert, dass auch in Paris die magischen Apotheken genauso aussahen, wie in der Winkelgasse. Fässern mit Schleimaalen und Käferaugen. Von der Decke hingen die verschiedensten Zaubertrankpflanzen. Durch das Schaufenster konnte er einen Zeitungsstand sehen, die das verkauften, was in Großbritannien der ´Tagesprophet` war. "Black déjà échappé" Ein riesige Bild von Sirius prangte ihm auf dem Titelblatt entgegen. Würde er ihn je finden? Es war Mittagszeit und der Laden war leer, genauso wie die Theke. Als Peter die Tür zur Muggelwelt schloss, hörte er, wie hinter der Theke eine Glocke läutete. Sein Magen drehte sich um. Würde sie ihn erkennen, nach all den Jahren? Würde sie ihn immer noch lieben? Was war aus ihr geworden? Hatte sie vielleicht einen anderen Mann gefunden? Hatte sie vielleicht sogar schon Kinder? Die Tür hinter der Theke ging auf und heraus trat das vollkommene Gegenteil von Flora. Eine gut zwei Meter große und drei Zentner schwere Frau quetschte sich im Gehen in eine viel zu kleine Schürze. Breitbeinig watschelte sie auf die Theke zu und band dabei ihre schwarzen Locken nach hinten. An der Theke angekommen lächelte sie ihn an, als wäre er ein kleines, köstliches Stück Kuchen. Sie konnte fast Hagrids kleine Schwester sein. "Bonjour monsieur. Qu´est ce je peux vous aider?" Peter bekam kein Wort heraus. Wo war Flora? Hatten sie vielleicht die Apotheke verkauft? "Bonjour", wiederholte die Frau. "Vous me comprenez?" "K..können Sie Englisch?" Die Frau öffnete und schloss ihren Mund vor erstaunen. "Nicht sehr gut. Mein Schwester kann besser." Peter wollte sich nicht ausmalen, wie erst ihre Schwester aussah. "I.ich suche jemanden. Ihr soll die Apotheke hier gehören. Oder gehört haben. Flora Jardin. Kennen Sie sie?" Die Frau überlegte. "Nein. Nie gehört Flora Jardin. Ich auch kennen alle Namen von Leute, die hier reinkommen." "Nein." Peter schüttelte den Kopf. "Ihr hat die Apotheke gehört. Sie war die Besitzerin vor dreizehn Jahren. Vielleicht war sie die Vorbesitzerin." Die Frau schüttelte den Kopf. "Apotheke gehört meiner Schwester. Vorher hat gehört meiner Schwester und mir. Und noch vorher hat gehört unsere Mutter." Peter konnte das nicht glaube. Es war fast so, als hätte Flora nie existiert. Log die Frau ihn an? Oder hatte ihn Flora angelogen? Was sollte er jetzt tun? "Mein Schwester aber wieder kommen bald. Sie in Schule von Tochter. Elternsprech. Wenn warten eine Stunde oder zwei, sie kommen und kann ihnen helfen. Ich zahlen so lange Mittagessen für euch." "Nein, i..ich will keine Umstände machen. Ich muss gleich wieder los." Peter versuchte seine Enttäuschung zu verbergen. Er riss eine Seite aus seinem Reiseführer heraus und bat die Frau nach Tinte und Papier. Dann schrieb er auf wer er war und bat Flora, falls sie noch leben würde, ihn beim dunklen Lord zu treffen. Beim dunklen Lord. So weit war es mit ihm gekommen. Er zögerte bei der Unterschrift, doch dann unterschrieb er mit `Peter Pettigrew`. Er faltete das Blatt, sodass die Frau, nicht lesen konnte, was er geschrieben hatte. "Bitte geben Sie das Flora, falls sie je hier vorbeikommt." Die Frau sah ihn verwirrt an, steckte den Zettel dann doch in ihre Schürzentasche. Peter verschwand aus der Apotheke, bevor er es sich noch anders überlegen konnte.