WUSCH Der grüne Lichtblitz verfehlte Wurmschwanz nur knapp. Schützend schlug er sich die Hände über den Kopf und kroch tiefer in seine Deckung. "Komm raus du Feigling", "Nein", Mit einem Krachen erhob sich Snapes Sofa und Peter sah in die Augen von Agylyala. "Es ist nicht Sinn und Zweck unseres Trainings, dass du dich andauernd hinter dem Sofa versteckst." Peter krabbelte schwerfällig auf seine Beine und hob die Hände vors Gesicht. "Wir trainieren schon seit Stunden. Ich kann nicht mehr." "Wenn du nur die Hälfte deiner Energie verwenden würdest, dich mal ernsthaft zu verteidigen, anstatt dich immer gleich zu verstecken, hättest du in den vier Wochen vielleicht schon Fortschritte gemacht." Agylyala lies Snapes Sofa wieder auf den Boden krachen. "A... aber ich mache doch Fortschritte. Als... als ich gestern mit Myjana trainiert habe... sie macht das nicht so forsch wie du. Vielleicht sollten wir von vorne anfangen, erst einmal den Zauberspruch üben, anstatt gleich zu duellieren." Agylyala lachte: "Und was willst du dann deinen Todesser-Freunden erzählen?" Sie ahmte seine quietschige Stimme nach. "Oh mein Lord, leider kann ich nicht gegen euch antreten, denn ich habe das Duellieren nur mit meiner fünfzehnjährigen Tochter und ihrer Freundin geübt. Bitte immer nur einen Fluch auf einmal und gebt mir ein Sofa, wo ich mich verstecken kann." "Du...du hast überhaupt keine Ahnung... wie es ist... vor ihm zu stehen und..." Peter wischte sich den Schweiß von der Stirn. "Du anscheinend aber auch nicht, wenn du dich immer nur hinter dem Sofa versteckst. Ich dachte, du wärst in so einer komischen Widerstandsgruppe gewesen. Was hast du da gemacht?" "Meistens... Sachen überwacht." "Vermutlich überwiegend die Prunk-Kiste der Malfoys?" "J...ja" "Toll. Ganz Toll." Agylyala fasste sich an den Kopf. "Sag mir nochmal, warum Myjana und ich mir hier die Mühe machen? Ach ja: Um deinen Allerwertesten zu retten." Peter hielt die Luft an. "WAS?" Agylyala schnaubte. "Also hat es dir noch keiner erzählt? Myjana müsste diesen ganzen Müll hier nicht machen, sie hatte schon einen anderen Platz, wo sie ihr Rashyd machen sollte. Aber sie hat sich umentschieden. Wegen dir. Weil sie deinen faulen, undankbaren Hintern retten wollte. Sie riskiert ihr verdammtes Leben für dich und du..." Aglyala stoppte und hielt sich die Hand an die Kehle. Dann würgte sie und fing an zu husten. Ein dunkelblaues Rinnsal lief aus ihrer Nase. "Ag... agylyala? Was ist los?" Agylyala sank auf die Knie. Peter ging ein Schauer über den Rücken. Diese Symptome kannte er. Das konnte doch nicht sein... "Nein, Agylyala, du darfst jetzt nicht sterben. Ich...ich..." Er versuchte ihren auf die Brust gesunkenen Kopf wieder aufzurichten. Ihre Augen waren nach oben gerichtet, genau wie damals bei seinem Vater. "Du... du... du hattest Recht. Ich bin ein Feigling. Ich habe es nicht verdient gerettet zu werden. Ich bin es nicht wert, dass irgendjemand sein Leben für mich verliert. Du... du darfst mich stundenlang mit Liegestützen quälen und mich stundenlang im Zimmer herumscheuchen. Aber bitte sterbe nicht." Agylyala krallte ihre Finger in ihren Hals und begann ihn zuzudrücken. "Nein", keuchte Wurmschwanz. "Hör auf damit. Bitte hör auf damit." Er versuchte ihre Hand von ihrem Hals wegzuziehen. Doch sie waren so fest gekrallt, dass er sie nicht abbekam. Er nahm seine silberne Hand dazu. Dann passierte es: Anstatt dass seine silberne Hand Agylyalas Finger lösten, griff sie an Agylyalas Hals und drückte zu. "Nein", Peter versuchte sie wegzuziehen, doch er hatte kein Gefühl mehr in seiner silbernen Hand. Es war, als würde irgendjemand sie fernsteuern. "Nein. Aufhören." Doch seine silberne Hand verkrampfte sich immer mehr und mehr und drückte Agylyala die Luft ab. Er versuchte die Finger zu lösen, doch sie waren hart wie Stein. Wenn nicht bald irgendetwas geschah, würde er Agylyala umbringen... Mit letzter Hoffnung reckte er seine freie Hand in Richtung seines Zimmers. "Accio Dolch" Die Tür krachte auf und sein Dolch kam ihm entgegengeflogen. Er packte ihn mit seiner gesunden Hand und rammte sie durch seinen silbernen Handrücken. Der Koboldstahl ging durch das Silber wie durch Butter und seine silbernen Finger liesen für einen kurzen Moment los, nur um danach noch fester und verbissener zu krallen. Peter holte aus und mit einem Schwung trennte er sich die komplette Hand ab. Dort lag sie nun auf dem Boden wie eine silbrige Krabbe. Peter stach wieder und wieder auf sie ein, bis sie sich nicht mehr regte. In seinen Ohren pfiff es. Er sah Sterne vor den Augen und sein Umhang war blutrot. Die Tür zu Snapes Zaubertranklabor schwang auf. "Que diable! Was treibt ihr da? Oh mon dieu!", Myjana schlug sich die Hände auf den Mund. Peter versuchte mit seinem Umhang den Blutstrom zu stoppen. "Ich...ich... wollte das nicht... Agylyala hat plötzlich so einen Anfall bekommen... und ich wollte helfen und.... meine Hand... meine silberne Hand....war außer Kontrolle" Myjana sah ihn mit offenen Mund an. Sie eilte zu Agylyala und wühlte in ihrer Tasche, bis sie ein kleines Fläschchen in der Hand hielt. Auf einer Mischung aus drudonisch und französisch murmelnd, flößte sie Aglyala eine grünliche Flüssigkeit ein, die daraufhin kurz einen gurgelnden Laut von sich gab und ein paar mal kurz blinzelte. Sie half Agylyala auf das Sofa, wo diese aphatisch sitzen blieb und sie gar nicht mehr zu erkennen schien. "Lass mal seyen", Myjana hockte sich vor Peter und zog seinen Armstumpf hervor. "Oh nein." Sie verzog das Gesicht und drehte sich kurz weg, als wäre sie kurz davor, sich zu übergeben. "D...das ist nicht so schlimm.", versuchte er sie zu beruhigen. "Ich hatte das schonmal. Ist gar nicht so schlimm." Er musste ebenfalls gegen die Übelkeit und das Schwindelgefühl ankämpfen. "Man muss nur die Blutung stoppen." Myjana murmelte ein paar Worte und die Haut an seinem Arm verschloss sich wieder und ließen einen verheilten Armstumpf zurück. Sie wischte sich das Blut von den Händen ab. "Ich 'ole noch einen 'eiltrank für Agylyala und für dich Skelewachs." Sie warf einen Blick auf Agylyala, die weiterhin reglos die Wand anstarrte. "Pass auf, dass sie sitzen bleibt. Falls sie zu sich kommt und nach 'ause will, lenk sie irgendwie ab. Sie dürfe in ihre Zustand über'aupt nicht apparieren." "Ok", ergeben setzte sich Wurmschwanz auf das Sofa neben Agylyala und hoffte, das Myjana sich beeilen würde. Myjana disapparierte.