ZitatEs ist die Geschichte einer Neureichen, die Fontane hier kunstvoll erzählt, einer Vertreterin der von ihm so verachteten Bourgeoisie: Kommerzienrätin Jenny Treibel, geborene Bürstenbinder, Tochter eines kleinen Materialwarenhändlers. Eine seltsame Mischung aus Sentimentalität und Berechnung macht den Charakter der Protagonistin aus, die in ihrer Jugend den romantischen Gedichten des begabten, aber unbedeutenden Studenten Wilibald Schmidt lauschte, dann aber doch lieber den reichen Fabrikanten Treibel heiratete. Genau das, eine Heirat mit einem reichen Mann, verwehrt sie nun der klugen und geistreichen Corinna Schmidt, der Tochter Wilibalds. Denn der reiche Mann ist ihr Sohn Leopold, ein weiches und ziemlich langweiliges Muttersöhnchen. Trotz aller Hochmütigkeit und Hartherzigkeit bleibt die Zeichnung der Jenny Treibel, wie auch der anderen Figuren, immer ironisch, immer komisch; denn Fontane wollte keine moralische Vernichtung, sondern eine "humoristische Verhöhnung" der Bourgeoisie.
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Ich persönlich fand das Buch zum sterben langweilig, vor allem die ersten 50 Seiten waren echt mühselig, aber dann hat man sich an den Stil gewöhnt und es ging etwas besser. Nachdem wir im Unterricht darüber gesprochen haben, ist es sogar ganz annehmbar, aber ein zweites Mal lese ich es nur über meine Leiche oder wenn ich unbedingt muss. Ich finde zu Fontane keinen richtigen Zugang. Ist ja schön und gut, dass er dieses gesellschaftliche Leben so wundertoll beschrieben hat und seine ironischen Bemerkungen echt nicht zu verachten sind, weiß ich nicht direkt, was ich damit anfangen soll. Ich brauche für mich immer einen Charakter, mit dem ich mich identifizieren kann, aber das geht hier einfach nicht. War wahrscheinlich auch nicht beabsichtigt, aber naja.
Wer sich einmal etwas über den Realismus anlesen möchte, hat hier die ultimative Chance dazu, nur Mut :D
"Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."