ZitatGegliedert ist dieses Buch in mehrere Teile - etwa die Hälfte nimmt die konstruierte Autobiographie "La douleur" ein - Duras verarbeitet hier das Warten auf ihren Mann aus dem Konzentrationslager und schließlich auch das Trauma seiner Rückkehr als völlig abgemarten, traumatisierten Mann.
Die zweite Geschichte wirkt eher wie eine autobiographische Erzählung: "Monsieur X., ici Pierre Rabier" beschreibt, wie Duras als Mitglied des Widerstands in eine riskante Freundschaft mit einem anonymisierten Gestapo-Beamten hineingezogen wird und ihre Emotionen, nachdem sie beschließt, ihn auszuliefern.
Die nächsten zwei Geschichten gehören zusammen "Albert des Capitals" und "Ter le milicien" behandelt jeweils eine Episode der Nachkriegszeit in Duras' Leben und zeigt sie im verschiedenen Umgang mit zwei Menschen der Gegenseite.
Das Buch schließt mit zwei fiktiven Texten ab, die sich mir aber nicht so recht erschlossen haben...
Um ehrlich zu sein fand ich den autobiographischen Teil besser und flüssiger zu lesen als die zwei fiktiven Texte am Schluss, auch interessanter zu lesen. Da analysiert ein Mensch eiskalt seine eigenen Emotionen, legt sich gleichsam unters seelische Messer und versucht, Traumata zu verarbeiten.