ZitatObwohl Prinz von Geblüt, lebt der junge Henri de Bourbon in den Pyräneen nicht viel anders als die einfachen Menschen dort, isst ihre Nachrung, spricht ihre Sprache. Er liebt das Leben und er liebt die Frauen. Doch das unbeschwerte Leben endet mit seiner Heirat mit der schönen Marguerite von Valois - von nun an ist er Gefangener Cathrine de Medicis und es beginnt die Schule des Unglücks, die ihn auf die Rolle vorbereiten wird, die ihm zusteht: Die des Königs von Frankreich.
Es ist schwer, diesem Buch eine vernünftige Inhaltsangabe zu geben. Das Ergebnis ist ja bekannt - es steht bereits im Titel und ein historisch gebildeter Mensch weiß ohnehin, dass der Protagonist irgendwann König wird. Hier gilt jedoch: Der Weg ist das Ziel. Obwohl man genau weiß, was irgendwann im Laufe der 692 Seiten meiner Ausgabe passieren wird, fällt es jedoch schwer, das Buch aus der Hand zu geben. Die Charaktere sind fesselnd, dabei jedoch überaus menschlich gezeichnet. Henri IV ist in diesem Buch keine hohle historische Figur, die voller Würde handelt, sondern ein Mensch wie jeder andere auch, der denkt, fühlt, Fehler macht, liebt und hasst. Ich las das Buch nun mittlerweile mindestens zum dritten Male - es hat mich extrem beeindruckt, als ich erst zehn Jahre alt war und eigentlich noch zu jung, um sämtliche Leidenschaften und Gefühlskaskaden nachzufühlen. Es hat mich auch mit dreizehn und vierzehn noch beeindruckt und jetzt, da ich es mit 21 lese, staune ich noch mehr. Einerseits natürlich darüber, dass mir viele Facetten des Romans auf Grund meiner schieren Jugend und Unerfahrenheit entgingen. Andererseits jedoch über die Tiefe des Protagonisten und über die Dinge, die er erdulden musste, als er noch weitaus jünger war als ich.
Wer übrigens Alexandre Dumas, Königin Margot gelesen hat, sollte dieses Buch erst Recht lesen, selbst wenn einige Episoden in beiden Büchern übereinstimmen mögen, so bieten sie völlig verschiedene Blickwinkel auf dieselben Ereignisse.