Der Wind rauschte leise in den Ästen der dicht beieinander stehenden Bäumen, die kaum das Sonnenlicht durchließen. Es waren schon gut drei Stunden vergangen, seit Harriet vom Quartier losgegangen war um sich etwas zu Essen zu holen. Sie saß in mitten des dunklen Waldes auf einer kleinen Wiese, die mit Gänseblümchen übersäht war und machte keinen Mucks, damit sie jedes Tier hörte, was sie dann Jagen könnte. Das nächste Dorf war gut zwei Tagesmärsche entfernt. Ihr lief der Schweiß schon von der Stirn, da es ein sehr heißer Sommertag war, an dem die Vögel ihre lieblichen Lieder sangen, die einen beruhigten. Harriet verfluchte sich innerlich, dass sie kein Buch mitgenommen hatte, denn ihr wurde es doch schon allmählich langweilig. Das vorgestellte Bild wie Voldemort versuchte sie wieder zu bekommen, brachte sie zum schmunzeln, denn sie konnte es sich sehr realistisch vorstellen, wenn sie wollte, doch sie musste diese Gabe mit Vorsicht behandeln. Einst, als sie noch in der ersten Klassen gewesen war, hatte sie sich vorgestellt, dass die hässliche Verwandlungslehreri n wie ein Frosch aussähe und prompt kam die Lehrerin als Froschmensch zum Unterricht und hatte einfach strikt das Gekicher überhört. Daraufhin musste ihr Ziehvater zur Schulleiterin – freilich nur an einem dunklen Tag – nur Pech für Harriet das sie als Strafe nicht mit auf Jagd durfte. Ein Knacken holte sie wieder aus den Gedanken und zwischen den Bäumen sah sie giftgelbe, böse funkelnde Augen. Harriet richtete sich langsam von ihrem Platz auf, da sie vermutete, dass es ein Werwolf war. Eine Haarsträhne fiel ihr vor das Gesicht und sie klemmte es wieder hinter ihr Ohr, was ein schlimmer Fehler gewesen war, denn ein Heulen war zu hören und der Werwolf sprang aus den Bäumen heraus. Harriet kreischte hell auf, drehte sich blitzartig um und rannte um ihr Leben. Die Äste von den Bäumen und Büschen hinterließen Schrammen und Wunden, die anfingen zu bluten. Nach langem Rennen taten ihr die Füße weh und sie bekam langsam keine Luft mehr zum Atmen, denn jeder würde langsam Luft mehr bekommen, wenn man eine Stunde durch einen dicht bewachsenen Wald rannte – wobei Wurzeln und Äste den Weg versperrten. Harriets weißblondes Haar war zerzaust und als sie gerade den alten abgelaufenen Waldweg sah spürte sie einen brennenden Schmerz am ganzen Rücken. Wie in Zeitlupe fiel Harriet auf die Knie und brachte ein leises Schmerzensstöhnen von sich. Ihre Haare fielen ihr vor das Gesicht, als der Kopf sachte auf ihre Brust fiel. Der Werwolf hob noch einmal seine Pfote um sie zu zerreißen, aber in jenem Moment hatte Harriet den Entwaffnungszauber ausgesprochen. Der Wolf flog gut drei Meter von ihr weg, was sie als Chance erfasste, um wegzurennen. Doch vor ihr sprang ein weiterer Werwolf in den Weg. Erschrocken blieb Harriet stehen und schaute entsetzt um sich herum, wie sie nun diesem Werwolf entkommen konnte, doch sie fand keinen Ausweg. Der Wolf knurrte gefährlich, als sie ihm in die Augen schaute. Denke immer an das wichtigste Grundgesetzt, wenn du einen Werwolf begegnest: Nie im Leben – auch wenn es von deinem Leben abhängt – in die Augen eines Werwolfs schauen, kamen ihr die Worte ihrer Verteidigungslehrer in ins Bewusstsein. Schnell guckte Harriet auf die gefährlichen vergilbten Spitzenzähne des Werwolfs und ihr kam der Geruch von verfaultem Essen in die Nase. Ihr Magen drehte sich schlagartig um, aber sie unterdrückte den Brechreiz. Er knurrte noch einmal auf und Harriet wich allmählich rückwärts von ihm, hörte aber hinter sich ein weiteres Knurren, von dem sie sich sicher war das es der andere Werwolf war. Nun stand sie zwischen zwei Werwölfen, die drauf fixiert waren sie zu beißen oder zu fressen. Einen schritt ging sie zurück, bevor sie sich rasch zur Seite umdrehte und in irgendeine Richtung rannte, wobei ihr Rücken wie die Hölle schmerzte. Das Rascheln der Blätter und das Geräusch der zerbrochenen Ästen und dem Unterlaub konnte Harriet sehr gut hören, wobei sie blind vor Angst im Wald herum rannte. Sie blieb stehen als sie zu einem reißenden Fluss angelangt war und hinter sich die Werwölfe hörte. Da fiel ihr Fenrir Greyback ein, der Anführer der Werwölfe von Voldemort. Vielleicht hatte ja Voldemort ihn be-. Weiter kam sie nicht mit dem denken, denn die Wölfe standen mit gefletschten Zähnen zwischen den Bäumen. Nur dummerweise war es helllichter Tage, somit stand die Hoffnung auf Rettung in den Sternen. Was soll ich nur tun? Schreien bringt nichts in dieser Situation, das bringt die Werwölfe nur in Rage, überlegte Harriet angestrengt. Von weitem sah sie das Quartier in seiner vollen Pracht im Sonnenlicht leuchten. Sie kannte das ganze Gebiet so gut, dass sie wusste, dass in der Nähe vom Fluss ein alter Waldweg war, der von einem Dorf zum Quartier führte. Nur sie musste über den Fluss, aber das Problem war der Wasserlauf, der eine starke Strömung hatte. Harriet atmete tief ein, schloss die Augenlieder und sprang zum anderen Ufer, gefolgt von den Werwölfen, die es zum anderen Ufer geschafft hatten. Sie verfolgten Harriet weiter, auch wenn sie nicht mehr konnten, sie hatten einen Auftrag von ihrem Meister. Als sie gut zwei Stunden die Verfolgungsjagd unternahmen gelangten sie an den Waldweg an den Harriet wollte. Von weitem sah sie eine alte Frau, mit smaragdgrünen Umhang und einen Mann mit schwarzen Umhang sah wusste sie das es eine Hexe und ein Zauberer waren. „LAUFT!“ schrie Harriet hysterisch. Die beiden Erwachsenen schauten sie perplex an, aber als sie dann die beiden Werwölfe sahen verstanden sie was Harriet meinte und rannten mit ihren Sachen los. Der eine Werwolf nahm sich die beiden Erwachsenen vor, wobei der andere Harriet übernahm. Es gab eine Wegkreuzung, wo die beiden Erwachsenen sich von Harriet trennten. Als Harriet über eine Wurzel stolperte hörte sie ein Rauschen, als ob jemand die Luft zerschnitt, was gefolgt von einem markerschütternden Heulen vom Werwolf, der einen Pfeil im Leibe hatte genaue dort, wo das Herz lag. Die Federn am Ende des Pfeils waren schwarz und sofort kamen ihr die Federn bekannt vor, denn sie waren von dem alten Elbenvolk „Schwarzfeder“. Ein schlaksiger Junge, der langes pechschwarzes Haar hatte, die zu einem kunstvoll, geflochtenen Zopf zusammengebunden waren, kam aus den Bäumen hervor. Der Wolf regte sich etwas und nahm seine letzten Atemzüge um den Elben anzugreifen, der ihn nur noch einen Pfeil in sein dunkles Werwolfherz schoss. Endgültig tot lag nun lder Werwolf auf dem Steinigen Waldweg. Der Elb ging leise auf den Werwolf zu und betastete ihn mit den Fingerspitzen, wobei Harriet gespannt zuschaute. „Kleiner Phönix, was machst du denn hier?“ „Ich bin auf der Jagt, Harriet. Irgendwann – als ich meinen Hasen erlegen wollte – hatte ich das Heulen eines Werwolfs gehört und sofort wusste ich, das du Hilfe bräuchtest.“ „Danke, Kleiner Phönix!“ Harriet schaute zu dem toten Werwolf. „Nun, dann hab ich mein Mittagessen gefangen.“ „Du wolltest doch nicht wahrhaftig Jagen gehen oder?“ fragte Kleiner Phönix. „Doch, weil das nächste Dorf gut zwei Tagesmärsche entfernt ist.“ „Komm mit ich werd dir was zum Essen geben, weil du ja Großesrotbluts Freundin bist.“ Harriet ging mit ihm zum Volk „Schwarzfeder“, wo schon Großesrotblut auf sie wartete, der alles vorausgesehen hatte. Beide umarmten sich freundschaftlich und gingen in das fürstliche, gotische Hause seiner Familie, die schon beim Essen waren. Erst wollte Harriet nicht zum Essen blribrn, aber dann meldete sich ihr Magen lauthals zu Wort. „Sag mal Harriet, wann hast du vor zu Heiraten?“ „Erst später. Wieso fragst du?“ „Na ja, weil manche sagen, das du mit dem Blutsauger „Blutjunge“ Verlobt wirst.“ „Waaas? Wer hat das denn gesagt?“, fragte Harriet entsetzt. „Glücklicher Stern!“ „Der kann viel reden, wenn der Tag lang ist.“ „Bei dir ist der Tag sowieso sehr lang.“, sagte Großesrotbluts Mutter. „Ja das stimmt, wenn man mit einem Vampir befreundet ist.“ „Sag stimmt es das du und Blutjunge Verlobt werdet?“, fragte Großesrotbluts Bruder. „Ich glaube mal nicht, Schwarzflügel!“ „Aber man-.“ „Schwarzflügel, es reicht geh in dein Zimmer.“ „Ach lassen Sie ihn doch hier er hat mich doch nur was gefragt.“ „Er muss-.“ „Mutter lass ihn doch jetzt hier. Vater wird ihm noch eine Predigt halten.“ Seitdem an war es wieder still beim Essen. Harriet kannte gut genug, wie die meisten Predigten bei den Familien endeten, das konnte man meistens im ganzen Dorf hören. Man hörte wie die Türe zu schlug und der adelige Vater betrat majestätisch das Esszimmer. Sein dunkelbraunes Haar lag ihm elegant auf den Schultern, wobei er sich neben seiner Frau setzte, die etwas zu ihm flüsterte. Die Spitzenohren des Vaters legten sich leicht an – es war wie bei einem Hund. Harriet schaute auf die Uhr und stellte fest das sie langsam wieder nach Hause musste, auch wenn keiner sehr viele Sorgen für sie hegte.
Wow!! Neue FF, neue Autorin, eine rasende Handlung!!
************************ Und das Mondlicht schien durch das Laub der Bäume auf den Tempel von einst. Und wenn ich nicht gestorben bin, so lebe ich noch heute. Bitte lesen und kommentieren: Gefallene Engel R.I.P. Leslie Nielsen & Sir Christopher Lee