Professor Dumbledore lief in seinem Büro auf und ab, wobei er seine Hände hinter dem Rücken zusammen knotete, als die Bürotür auf ging und Professor McGonagall Fred, George, Harriet und Professor Wagner brachte, doch hinter der Professorin versuchte Viviana sich so gut wie sie es konnte sich hinter ihren Rücken zu verstecken, was eher misslang. Dumbledore blickte zu ihr rüber, aber blickte dann zu Professor Wagner, die beruhigend über ihren rundlichen Bauch strich. Mit einer lockeren Handbewegung gab er Professor McGonagall das Zeichen, das sie gehen sollte. „Professor Dumbledore, warum darf Professor McGonagall nicht in unserem Gespräch dabei sein?“ fragte Harriet wie ein Kleinkind. „Weil es bestimmte gründe gibt, Harriet.“ „Welche bestimmten Gründe, Sir?“ „Die möchte ich lieber nicht nennen, denn dieses Thema gehört nicht zu unserem Gespräch.“ „Das ist mir egal, aber ich finde es doch sehr merkwürdig, das sie nicht dabei sein darf.“ „Wer hat hier gesagt, dass sie nicht dabei sein darf?“ fragte nun Dumbledore Harriet irritiert. „Sie, Professor Sir!“ sagte Harriet. „Darf ich nun den Grund wissen?“ „Harriet, ich glaube es ist besser, dass du jetzt lieber deine Zunge hüten solltest.“ sagte nun Professor Wagner. Harriet schaute zu ihr und merkte erst jetzt das sie zu viel gefragt hatte, als sie den Gesichtsausdruck sah. Schweigend schaute sie auf den Boden und fühlte sich wie ein fünfjähriges Kind, was gerade etwas falsch gemacht hatte. Dumbledore zauberte für jeden einen Stuhl, worauf sich dann jeder setzte, doch Harriet blieb stehen, als sie zu dem freien Platz schaute. Ihre ehemalige Verwandlungslehreri n versuchte sie zudem Stuhl zu locken doch Harriet blieb stur, wobei sie die Augen geschlossen hatte. Sanguis, warum musstest du unbedingt von uns gehen, ich werde nie wieder so glücklich sein wie früher, aber wie soll ich meine Aufgabe schaffen, wenn du nicht mehr da bist? Ich vermisse deine nähe und deine Unterstützung wenn ich mal wieder Moralisch tief bin und generell Probleme habe. Wo du auch immer sein magst, bitte komme zurück, denn ich brauche dich, doch werde ich mein bestes geben um meine Aufgabe so gut wie’s möglich ist zu machen. Tränen rannen über ihre zarten blassen Wangen, als sie an Sanguis dachte, aber es gab noch ein merkwürdiges Gefühl im Körper. Es war eher ein Verlangen, als ein Gefühl – ein Verlangen nach Blut. „Harriet setzt du dich bitte.“ sagte Professor Wagner leicht mütterlich zu ihr, doch Harriet sah in den vergrauten Himmel, den sie durch die Fenster des Büros sah. Ein schritt ging sie zurück und noch einen, bevor sie sich dann rasch umdrehte und weg rannte. Ihr langes weißblondes Haar wehte beim rennen. Sie wollte fort, fort von all den Anforderungen, die man von ihr erwartete, die sie nicht erfüllen konnte. Immer mehr tränen rannen über ihr Gesicht, doch versuchte sie sie beim rennen weg zu wischen, aber es half nicht. Harriet rannte an Harry, Ron und Hermine vorbei, die sich verwundert um drehten, doch wollte Harry ihr hinterher rennen als Hermine ihn zurück hielt. Am See angekommen ließ sich Harriet auf ihre Knie fallen und schaute mit verweintem Gesicht gen Himmel, wo die Sonne hinter einer dicken schwarzen Wolke versteckt war. Harriet schluchzte, als sie noch immer zum Himmel schaute. „SANGUIS!“ schrei Harriet aus Leibeskräften, doch es hallte in der Stille wieder. Immer und immer wieder schrie sie nach ihm aus Leibeskräften. Als Antwort blieb die Stille um sie herum. Ein weiter Schluchzer kam von ihr, was gefolgt von weiteren Schluchzer. Langsam senkte sie ihren Kopf, aber als sie noch einmal tief einatmete schloss sie für einen Moment die Augen und schaute dann auf ihre Hände, die zu Fäusten geballt waren und vor Anstrengung leicht zitterten. „SANGUIS!“
Harry, Ron und Hermine rannten zum See runter, wo Harriet saß und nach Sanguis schrie, was so hoch war, dass man glaubte selbst ein Toter würde es hören. Immer wieder schrie sie nach ihm. Hermine blieb stehen, als sie sah, dass lauter Federn um sie herum schwirrten und dann zu lagen Flügeln wurden, die rot waren. Langsam ging sie zu ihr, davor hatte sie die Jungs um stehen bleiben gebeten. Harriet drehte sich zu ihr um und schmunzelte leicht, doch verschwand es wieder. „Ach komm Harriet. Er wird schon nicht völlig von uns sein.“ sagte Hermine aufmunternd. „So einfach ist das nicht, Hermine. Er ist vollkommen von uns gegangen. Wie soll ich-.“ „Du wirst es herausfinden wie du weiter leben wirst, Harriet.“ sagte eine vertraute stimme hinter den beiden Mädchen. „Wie, Frau Professor?“ „Das fragst du noch, Harriet?“ „Ja!“ „Schau dich mal um und denke darüber nach, was ich gemeint habe.“ Harriet schaute sich um, doch wusste sie nicht was Professor Wagner meinte. Ihr Blick blieb kurz an Hermine haften, die sie so anschaute, dass sie es wusste und dann wanderte ihr Blick auf Professor Wagner, die schwer einatmete. „Meinen Sie Freundschaft?“ fragte Harriet zögerlich. „Genau. Wie würde ich sonst den Tod von Gerold verkraften und das in meinem zustand?“ „Sie wussten, das-.“ „Ja ich wusste es seit geraumer Zeit. Hab ich deswegen überlegt Selbstmord zu begehen? Nein, da ich das Geschenk der Liebe in mir trage.“ „Sie sind von einem Vampir geschwängert worden?“ fragte Hermine überrascht. „Ja, das wurde ich.“ „Wird das Kind nicht auch zu einem-.“ „Nein. Wenn das Kind zu einem Vampir werden würde müsste ich selbst ein Vampir sein, aber es gab schon Situationen, wo Frauen, die von Vampiren geschwängert wurden und Vampire auf die Welt brachten, aber das ist nun wirklich sehr selten.“ „Warum haben die denn auf einmal Vampirbabys bekommen?“ fragte Harriet. „Das liegt daran, dass sie von den Vätern irgendwann einmal gebissen wurden, aber da der Vater sie geliebt hatte, hatte der Körper durch die innige Liebe eine Immunität gegen das Gift gebildet und so wurde dieses Gift auf das Kind dann übertragen, was vielleicht Jahrzehnte im Körper herum schwirrte und nicht ausgebrochen war. Aber eine betroffene kann dieses Gift Jahrzehnte mit sich schleppen und wie viele Kinder sie auch bekommen mag hat sie es nicht unbedingt an das Kind abgegeben, denn das Kind bekommt die Antikörper des Giftes über die Durchblutung der Nabelschnur.“ „Wirklich?“ „Ja, sonst wer ich schon längst ein Vampir.“ sagte Professor Wagner lachend. „Aber wie ich sehe wäre Harriet auch ein Vampir geworden hätte die Liebe nicht die Immunität bewirkt.“ „Aber ich hatte ein verlangen nach Blut.“ sagte Harriet kleinlaut. „Das ist normal, aber du solltest darauf achten kein Blut zu sehen, in Berührung zu kommen oder es zu trinken.“ „Warum das denn?“ fragte Hermine. „Weil du sonst zu einem Vampir wirst, aber ich glaube kaum, dass jemand wirklich freiwillig Blut trinkt und das mit dem Blut sehen solltest du vermeiden, weil man sonst noch ein größeres Verlangen nach Blut bekommt. Ich weiß es aus eigener Erfahrung.“ „Wie lange sollte man es vermeiden?“ „Eine Woche!“ gab Harriet nebenbei als Antwort, wobei sie Gras ausrupfte. „Woher weißt du das denn?“ fragten nun Professor Wagner und Hermine im Chor. „Hab ich mal irgendwo gelesen, aber weiß nicht mehr wo.“ „Oh Harriet!“ sagte Hermine lachend, woraufhin alle drei in Gelächter ausbrachen.