ZitatDer Schweizer Fabrikerbe Preising wird in einem tunesischen Oasenresort zur Hochzeit reicher, junger Engländer aus der Londoner Finanzwelt eingeladen. Während die Festgesellschaft sich in ihren Betten noch von den Strapazen des ausschweifenden Festes erholt, verkündet England den Staatsbankrott. Und mit gesperrten Kreditkarten, in der Wüste gestrande, plötzlich überschuldet und arbeitslos geworden, scheint es nur ein kurzer Schritt zurück in die Barbarei ...
Der Klappentext klingt vielversprechend, man glaubt, der Weg zur Finanzkrise sei nur ein Vorgeplänkel und die Barbarei und ihre Abgründe werden die zentrale Rolle im Buch spielen, aber weit gefehlt. Lüschers Debütroman hat nur 124 Seiten, und erst ab Seite 90 beginnt es mit Finanzkrise und Barbarei. Selten so einen dämlichen Klappentext gelesen.
Das Buch strotzt natürlich vor dem Hintergrund der Griechenlandkrise etc. vor Aktualitätsbezügen, aber die Zeichnung der Charaktere und ihre Reaktionen auf den britischen Staatsbankrott ist sehr oberflächlich, die Aktionen absurd und irgendwie glaubt man, der Autor wollte sich selbst noch übertreffen.
"Frühling der Barbaren" war das "Innsbruck-liest-Buch" des Jahres 2015. Fragt mich nicht, wer in Innsbruck diese Bücher immer ausleiht, das ist jetzt schon das dritte pseydo-intellektuell gesellschaftspolitische Werk, das ich einfach ab irgendeinem Zeitpunkt des Lesens nicht mehr wirklich glaubhaft, sondern bemüht konstruiert fand.
He that breaks a thing to find out what it is has left the path of wisdom. - Gandalf the Grey
Gordn ist ein Indianer und trinkt aus einem Ledertrinkschlauch! Hängt ihn!