Eine Pandemie hat den Planeten praktisch entvölkert und teilte die Menschheit in zwei Gruppen: Infizierte und Gersunde, Lebende und lebende Tote. Das Schlimmste scheint vorbei und Manhattan soll langsam wiederbesiedelt werden. Bewaffnete Einsatzkräfte haben erfolgreich die Insel südlich der Canal Street zurückerobert - die sogenannte "Zone One" und Freiwillige liquidieren die verbliebenen Zombies. Mark Spitz ist ein Mitglieder einer dieser Gruppen - der Roman schildert drei seiner surrealen Tage im Kampf gegen die gefallene Welt.
Erst auf den letzten achtzig Seiten fing das Buch mal an, mich gefangen zu leben, spannend zu sein und etwas vom auf der Rückseite versprochenen Humor/Gesellschaftskritik etc. zu besitzen. Die ersten 180 Seiten (von ca. 260, wohlgemerkt!) waren schlicht und ergreifend... langweilig. Das liegt daran, dass die ganze Zeit über krampfhaft versucht wurde, Mark Spitz als völligen Durchschnittstypen zu verkaufen, an dem nichts so richtig besonders ist und der sich irgendwie überall durchwurschtelt mit seiner Mittelmäßigkeit. Und das wird so überbetont, dass ich mich mehrmals gefragt habe, wieso man einen Roman über jemanden schreibt, der geradezu unnatürlich mittelmäßig und langweilig ist. Erst als die Geschichte von Marks letzter Nacht vor dem Ausbruch der Epidemie, seine Kindheitstraumata und seine Erlebnisse auf der Flucht erzählt wurden, bekam ich ein wenig Zugang zu ihm, weil er ab dann menschlich wirkte, nicht mehr wie so eine 0815-Tabula-Rasa-Figur, mit der man alles machen kann. Oh. Der hat ja auch Gefühle, Schwächen, Probleme. Besonders die Szenen mit Mim fand ich dann sehr rührend und hätte gerne mehr davon gelesen, die Liebesgeschichte zwischen den Beiden, nur zwischen den Zeilen oder in Nebensätzen angedeutet (mit Sätzen wie "und als sie dann keine Kondome mehr hatten, lösten sie das Problem eben anders" oder so ähnlich) und ich hätte auch gerne mehr über die Vergangenheit der anderen zwei (Kaitlyn und Gary) erfahren, als es im Buch der Fall war. Das Problem, das ich sehe, ist, dass der Autor zuerst Stereotype schaffen wollte, um sie dann aufbrechen zu können. Eine Herangehensweise, die das Buch zumindest für mich in weiten Teilen unlesbar machte, sodass ich für mickrige 260 Seiten drei Wochen gebraucht habe, weil ich einfach keine Lust auf diesen furchtbaren Quark hatte. Erst im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse, dann wird es auf einmal spannend, aufwühlend, emotional. Die Idee an sich finde ich auch sehr gut - aber die Umsetzung hätte mir anders besser gefallen