ZitatMit seinem letzten unter eigener Regie aufgeführten Werk läutet Aristophanes den Übergang zur mittleren Komödie ein. Im Mittelpunkt stehen nicht mehr die großen politischen Fragen der Zeit, sondern individuelle und gesellschaftliche Probleme, wobei es in Der Reichtum um die Verteilung von Besitz geht. Der anständige Chremylos („Der kleine Räusperer“) muss in Armut leben, während zahlreiche Verbrecher ein immer größeres Vermögen anhäufen. Er wendet sich darum an das Orakel von Delphi, um zu erfahren, ob sein Sohn auch vom Weg der Tugend abkommen soll, um später ein besseres Leben als sein Vater führen zu können. Von Apollon erhält er den Rat, dem ersten Menschen, der ihm beim Verlassen des Tempels über den Weg läuft, zu folgen und ihn in seine Herberge einzuladen.
Natürlich ist der, dem er dann folgt, nicht einfach irgendwer, sondern der Reichtum höchstpersönlich - doch wer den Reichtum zu sich einlädt, der verursacht damit mehr gesellschaftliche Probleme, als ihm lieb ist... Eine sehr gelungene Komödie, auch wenn ich nicht zwingend zustimmen würde, dass auch heute noch die Armut tugendhaft macht. Aber darüber ließe sich gewiss streiten.