Jeder hat von diesem Buch gehört und so mancher wurde in der Schule dazu verdonnert, es gegen den eigenen Willen zu lesen - ich zum Glück allerdings nicht. Im Gegenteil, ist hier mal wieder der Fall eingetreten, dass ich die Verfilmung gesehen habe und wusste: Dieses Buch will ich lesen!
Nun denn, zwei Jahre habe ich gebraucht, um das Buch zu kaufen. Ein Jahr stand es bei mir im Regal, ehe ich Zeit hatte es zu lesen. Hier meine Inhaltsangabe:
ZitatAlles könnte soooo schön sein! Tony Buddenbrook ist erfüllt von einem Gefühl der eigenen Wichtigkeit - sie wird von den Älteren wohlwollend gegrüßt wo sie geht und steht, findet leicht Freunde, lässt sich am Wochenende gerne von ihren Großeltern mit heißer Schokolade und Gebäck zum Frühstück verwöhnen und hat eine große, glückliche Familie. Ein Leben voller Reichtum und durchträumten Glücks scheint vor ihr. Doch sobald sie alt genug ist um eigene Entscheidungen treffen zu können begreift sie, dass auch vermeintlicher Adel verpflichtet und sie nicht ihrem Herzen, sondern den angeblichen Pflichten ihrer Familie gegenüber folgen muss. Sie ahnt nicht, dass sie damit den Niedergang einläutet.
Ein sehr eindringliches Buch voller Gesellschaftskritik. Da wären die Frauen, deren einzige Rolle es ist, gut und fromm zu sein sowie sich reich zu verheiraten. Und da wäre die Dekadenz, die aus dem Gedanken entsteht, Altbewährtes müsse gut sein. Doch wer ewig im Gestern lebt, muss im Heute jämmerlich untergehen. Ich würde es jedem empfehlen, die "Buddenbrooks" freiwillig zu lesen und die sehr fein gezogenen Register unterschwelliger Kritiken auf sich wirken zu lassen.