Der dunkle Lord sah auf. Seine Augen wanderten aus den glimmenden Kohlen des ausgehenden Feuers über das steinerne Wappen der Malfoys zum Gemälde von Salazar Slytherin. Slytherins Blick war steinern. Stumm und regungslos starrte er in den Raum hinein, als wäre er ein Muggelbild. Bald würde er nicht mehr so überheblich dreinschauen, wenn er, sein Erbe, alles in den Schatten stellte, was er je getan hatte. Es wird nicht mehr lange dauern ... Nur noch wenige Schritte fehlten ... »Sie sind angekommen« Bellatrix verbeugte sich tief. Mit einem wortlosen Wisch seines Zauberstabs schickte er die Todesserin weg und ließ seinen Stuhl in Richtung Tür drehen. Nott und Avery. In ihrer Mitte eine kleine, sich krümmende Gestalt. Er leckte sich die Lippen. »Eure Lordschaft hat uns geraten, Tatze nicht zu nehmen. Und Moony ...« Nott nickte zum Fenster, wo das Licht des Vollmonds hinein schien: »Ist verhindert« Er trat einen Schritt zurück, damit der dunkle Lord sein neues Spielzeug besser betrachten konnte »Also haben wir Wurmschwanz genommen«.
Wurmschwanz blickte in das Gesicht seines Feindes. Schneeweiß, glatzköpfig. So lange schon hatte es ihn in seinen Albträumen verfolgt. Er musste weg. Er schlüpfte in seine Rattenform und raste, so schnell ihn seine kleinen Beinchen trugen in Richtung Tür. Doch nicht schnell genug. Etwas traf ihm im Rücken, eisig brennend. Peter spürte, wie sich seine Wirbelsäule versteifte und wie auf der Streckbank länger gezogen wurde. Seine Haare stellten sich auf und kringelten sich im nächsten Moment, bis sie sich in die Haut zurückzogen. Das Eisfeuer breitete sich in seinem ganzen Körper aus, schlug gegen seine Schädeldecke. Er rang nach Luft, versuchte mit seinen Schnurhaaren zu ertasten, wo der Ausgang lag. Doch er hatte keine Schnurhaare mehr. Wurmschwanz öffnete die Augen, zuckte beim Anblick des dunklen Lords zurück und stieß rückwärts gegen den Stuhl, unter den er vor ein paar Sekunden noch darunter gepasst hatte. Leises Gelächter außer Sichtweite. »Du kannst mir nicht entwischen«. Die Stimme des dunklen Lords klang noch eisiger und kälter, als Wurmschwanz es sich je vorgestellt hatte. Seine Nackenhaare stellten sich auf, als würden ihm jeden Moment wieder ein Rattenfell wachsen. Schweiß tropfte ihm von der Stirn. Und er spürte, wie etwas Nasses seine Hose durchfeuchtete. »Steh auf und stelle dich mir wie ein Mann«. Die roten Augen Voldemorts schienen ihn zu durchbohren »Oder bist du keiner?« Ganz langsam, damit niemand den großen Fleck in seinem Schritt mitbekam, richtete er sich auf. Doch seine Hoffnungen wurden enttäuscht. »Seht mal, unser kleines Wurmschwanzilein hat sich in die Hose gemacht« Bellatrix Lestranges Grinsen erschien unter dem Schwall von Haaren, der ihr Gesicht halb verdeckte. Die anderen Todesser stimmten mit in das Gelächter ein. Wurmschwanz schlug die Hände vor sein Gesicht. Nein, nein, das konnte nicht sein. Es war sicher nur ein Albtraum. Sicherlich würde er gleich aufwachen und seine Mutter würde zum Essen rufen. Was hatte er den falsch gemacht? Sirius und James hatten gesagt, er sollte hier vor dem Anwesen der Malfoys Wache halten. Es ist idiotensicher, hatten sie gesagt. Und jetzt stand er hier. Was sollte er jetzt machen? Das hatten ihm James und Sirius nicht gesagt. »Und so etwas soll Todesser werden ...«, hörte Wurmschwanz im Hintergrund. Todesser? Warum sollte er ein Todesser werden? Das hatte er doch gar nicht gesagt. Was sollte das? Tränen rannen über seine Wangen. Das hier sollte aufhören. Wo waren James und Sirius jetzt? Warum retteten sie ihn nicht, wie sie es sonst immer taten? Immer mehr Todesser stimmten mit in das Gelächter ein und hörten sich bald an wie ein unheimlicher Chor. »Hört auf« Eine leise Stimme mit französischem Akzent kam aus einer entfernten Ecke. Es übertönte das Gelächter der Todesser kaum, aber trotzdem verstummten einige. »Ihr könnt doch sicher auch freundlicher an eure Informationen kommen. Bitte hört doch auf, ihr macht ihm doch ganz Angst.« Er ließ langsam seine Hände sinken. Durch den Schleier seiner Tränen konnte er eine kleine, junge Frau mit roten Haaren erkennen. Ob sie wohl ein Weasley war? »Flo-oora Schardää! Du wagst es, hier Befehle zu geben? Crucio!«, Bellatrix raste mit wild rollenden Augen auf die Frau zu. Schreiend bracht sie unter dem Cruciatus-Fluch zusammen. Sie fuchtelte wild mit den Armen, als ob sie damit den Fluch abwehren könnte. »Nanana, Bellatrix. Wir wollen doch nicht gleich unsere Gäste vergraulen. Vor allem nicht, wenn sie von so weit her, bereitwillig in unsere Mitte kommen.« Widerwillig senkte Bellatrix ihren Zauberstab, verbeugte sich vor dem dunklen Lord und zog sich wieder in den Hintergrund zurück. »Dreckiges Halbblut. Druidin, das ist ja noch viel schlimmer als ein Kobold.«, hörte Wurmschwanz sie murmeln. »Und Zissy nimmt sie auch noch mit offenen Armen auf. So eine Schande.« Wurmschwanz Augen waren immer noch auf die junge Frau gerichtet, die auf dem Boden gekauert lag und nun vorsichtig versuchte, ihre Sachen wieder zu ordnen. Im Gegensatz zu den schwarzen Umhängen der anderen trug sie so etwas wie eine beige Robe, die mit einer schwarzen Kordel zusammen gehalten wurde. So etwas hatte er noch nie gesehen. »Meine Informanten meinten, du seist sehr eng mit den Potters befreundet. Stimmt das?« Wurmschwanz antwortete nicht. Flora war inzwischen aufgestanden. Sie sah ihm in die Augen und lächelte kurz, bevor sie rasch den Blick wieder senkte. Ein komisches Gefühl stieg in Wurmschwanz auf. Er spürte, wie es anfing, in seinem Bauch zu kribbeln. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr unwohl. Es war, als wäre er schon zu Hause. Sicher. Warm. Weich. Im Bett eingekuschelt. Ein Lichtblitz riss ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. Schmerz trieb ihn in die Knie. Es war, als würden Hunderte von Händen mit langen, spitzen Fingernägeln sich an jede Stelle seines Körpers eingraben und jede Hand zerrte dabei in eine andere Richtung. In seinem Kopf hämmerte es, als würden zehn Kobolde mit riesigen Hämmern gegen ihn schlagen. Plötzlich hörte der Schmerz auf und Wurmschwanz spürte nur noch den Schweiß, der über seine Stirn lief. »Wenn Lord Voldemort dir eine Frage stellt, hast du sie ohne Zögern zu beantworten.« »Ja ... das ... das ... das bin ich«, »Gut«, Voldemort lächelte, als hätte ihm Wurmschwanz gerade ein Geburtstagsgeschenk überreicht. »Informanten können wir bei den Todessern gut gebrauchen.« »Todesser? Aber ich ...« Wurmschwanz Stimme war kaum mehr als ein leises Fiepen einer Ratte. »Ihr müsst mich verwechseln, ich bin doch kein Todesser.« Lord Voldemort hob seinen Zauberstab und entblößte mit einem Lächeln seine Zähne, die Fängen einer Schlange glichen. »Ein Umstand, den wir schnell ändern können.« Peter schluckte. Er wusste genau, wie James und Sirius jetzt reagieren würden. Sie würden mit stolz geschwollener Brust sich aufbauen und den Zauberstab heben. »Niemals«, würden sie sagen. »Nur über meine Leiche« oder »Da müssen sie mich erst erledigen.« Mit einem lässigen Schwung ihres Zauberstabs würden sie alle Todesser im Raum umnieten. Dann würden sie nach einem atemberaubenden Zweikampf den dunklen Lord in die Flucht schlagen. Und schließlich würden sie ganz lässig mit der hübschen, rothaarigen Frau disapparieren. Sie würde sich mit einem leidenschaftlichen Kuss bei ihrem Retter bedanken. Das Letzte natürlich nur bei Sirius. James war ja schließlich verheiratet. Der dunkle Lord lachte laut auf und hob seinen Zauberstab. »Niemand wird dich retten, Wurmschwanz. Auch nicht James und Sirius. Crucio« »Nein, bitte nicht« Peter hob sie Hände vor seinen Kopf. »Wir ... Wir können doch ... Verhandeln«. »So?« Der dunkle Lord senkte seinen Zauberstab. »Na dann lass mal hören.« Wurmschwanz holte Luft. Seine Gehirnwindungen ratterten. Wenn er ihnen irgendetwas sagte ... irgendetwas triviales, was nicht weiter schlimm war ... dann ließen sie ihn vielleicht in Ruhe und er konnte sich vielleicht verstecken, dass sie ihn nicht wieder fanden ... »Ich kann euch ... Informationen liefern ... Aber ... Ich muss doch nicht gleich ... das volle Programm durchmachen ... oder etwa nicht?« Der dunkle Lord lachte. »Aber Wurmschwanz, warum hältst du immer noch zu deinen Freunden, die dich nicht richtig ernst nehmen.« »M ... meine Freunde nehmen mich ernst.« Sein Blick glitt zu der Frau und sein Herz begann wieder schneller zu schlagen. Er wollte sie wiedersehen ... doch da blieb nur eine Möglichkeit ... »Deine Freunde sind nichts weiter als ein Haufen halbwüchsiger Rebellen, die den Blick für das große Wohl verschlossen haben.« Der dunkle Lord machte eine Pause. »Wir haben dich aufgenommen, um dir eine Chance zu geben, zu etwas Großem zu werden, als nur das Anhängsel deiner Freunde. Aber wenn du diese großartige Gelegenheit ausschlagen willst, bleibt uns nur die Möglichkeit, dich zu töten.« »Nein«, entgegnete Wurmschwanz. Sein Hals war ganz trocken. Wie kam er hier nur wieder heraus? Er wollte seine Freunde nicht verraten, aber er war unterlegen. Er hatte verloren. Sie wussten von seiner Rattengestalt, da er so blöd war, sie ihnen auch noch zu zeigen. Selbst wenn er sich verstecken würde, könnten sie ihn finden. Und dann? Bisher war alles ein Spaß gewesen ... ein paar Todesser jagen, Pläne schmieden, Häuser bewachen... das war so wie in der Schule. Aber das hier war kein Spaß mehr. Der dunkle Lord würde ihn töten. Er konnte es sich nicht vorstellen, zu sterben. Er war doch gerade einmal erst zwanzig! Wie sich der Todesfluch wohl anfühlte? Und was kam danach? Seine Mutter sagte immer, dass böse Jungs in der Hölle landeten. Und das was er und seine Freunde gemacht hatten, war nicht immer gut gewesen ... Er hatte keine andere Wahl ... »Ja, ich schließe mich euch an«, murmelte er so leise, als würde Sirius im Nebenraum stehen. Einige Todesser lachten. »Na also, geht doch«, der dunkle Lord hob seinen Zauberstab. »Auf das du für immer ein treuer Todesser sein mögest. Morsmodre!!« Wurmschwanz schrie. Der Schmerz, den er jetzt spürte, war anders als der Cruciatusfluch. Von der Stelle, an der der Dunkle Lord sein Haut mit dem Zauberstab berührte, schien ein Feuer auszugehen. Das Feuer breite sich über seinen Arm aus, versenkte seine Haut, biss, loderte und schlug wild um sich und drang in ihn, bis auf die Knochen ein. Er musste durchhalten, er musste durchhalten. Wurmschwanz biss sich in seine andere Hand, bis er nach einigen Sekunden Blut schmeckte. Er schaffte es nicht, er würde sterben, hier und jetzt. Und würde Flora nie wieder lächeln sehen. Nie wieder... Der Schmerz hörte auf, so schnell wie er gekommen war. Das Feuer zog sich zurück, bis auf eine Stelle, die nach wie vor brannte, wie nach einem Sonnenbrand. Wurmschwanz sah vorsichtig auf die Stelle. Über seinen kompletten linken Unterarm zog sich nun das dunkle Mal, das er schon so oft in der Zeitung gesehen hatte. Die Haut um das Mal war gerötet. »Das sollte für heute genügen« Der dunkle Lord richtete sich auf und lies Wurmschwanz wie einen nassen Sack auf den Boden sinken. »Ich werde mich jetzt zurückziehen. Macht den Reinblütern!« Die Todesser verbeugten sich und verließen mit gedämpften Stimmen in Gespräche vertieft den Raum. Der dunkle Lord zog sich seinen Reiseumhang über und verließ ebenfalls den Raum, allerdings durch Tür neben dem Kamin. Gedemütigt, ausgelaugt und nasser Hose sank Wurmschwanz in sich zusammen. Was hatte er nur getan? Das fühlte sich alles wie ein schlechter Traum an. Doch das brennende, dunkle Mal auf seinem Arm sprach nicht dafür. Wie das juckte! Am liebsten würde sich Wurmschwanz die Haut abziehen. Wie sollte er das seinen Freunden erzählen? James, Sirius, Remus? Schemenhaft sah er ihre Gesichter vor sich. »Niemals werde ich mich den Todessern anschließen«, hörte er die selbstbewusste Stimme von Sirius vor sich. »Lieber lasse ich mich von Voldemort persönlich umbringen« Was hatte er für eine Ahnung. Wurmschwanz schauderte es alleine schon bei dem Namen. Voldemort. Flug des Todes auf französisch. Das hatte er in seiner Muggelschule gelernt, bevor er nach Hogwarts kam. Was hätte er den tun sollen? Niemand von ihnen war hier gewesen. Niemand hatte ihn gerettet, wie sie es sonst immer getan hatten. Er war alleine. Alleine mit seinem dunklen Mal. Wurmschwanz ließ seinen Tränen freien lauf. Hätte er doch nie diesen Wachdienst angenommen. Oder auf eine Begleitung bestanden. Marlene hatte ihn begleiten sollen, doch die konnte heute nicht. Warum hatte sie ihn alleine gelassen? Dann wäre das alles hier nicht passiert.
Plötzlich spürte er etwas Weiches auf seinem Kopf. Eine Hand streichelte zärtlich über seinen Kopf. Wurmschwanz sah vorsichtig auf. Es war Flora! Sie war immer noch da. Warum hatte er das nicht bemerkt? »Hab keine Angst.« Ihre Stimme war leise und zärtlich. »Ich will dir nicht wehtun.« Wurmschwanz hörte auf zu schluchzen. Jetzt wo sie da war, fühlte er sich irgendwie ... geborgen. »Fl ... Flora« Sie kniete sich neben ihn. »Zeig mir doch mal deinen Arm.« Wurmschwanz zog seinen linken Arm unter seinem Körper hervor. Flora begutachtete die gerötete Haut. »Das sieht übel aus.« Sie legte die Stirn in Falten und wühlte in ihrer schwarzen Umhängetasche. Wurmschwanz nickte bedrückt. »Ich glaube, ich habe da was. Eine schmerzlindernde Salbe. Rein pflanzlich, nach meinem eigenem Rezept.« Sie holte eine kleine Dose aus ihrer Tasche. »Keine Sorge« Flora lächelte, als sie Wurmschwanz besorgten Blick sah. Sie schraubte den Deckel auf. »Wir verkaufen diese Salbe in meiner Apotheke und bisher ist kein Kunde daran gestorben« Sie nahm ein wenig auf ihren rechten Zeigefinger und strich damit über die rote Haut. Die Salbe wirkte Wunder. Sie verschlang den heißen Schmerz und schmiegte sich wie ein kühler Sommerbach um seinen Arm. Und ihre zarten, weichen Hände, ließen Wurmschwanz gleichzeitig heiß und kalt über den Rücken laufen. Wurmschwanz stöhnte leise auf. »Tut mir leid, müsste gleich vorbei sein«, Flora schien das als Schmerzlaut zu interpretieren. »Nein ... nein ... Mach ruhig weiter. Das war schön ... sehr schön« Das Brennen hörte auf. Flora rieb mit ihrem Mittelfinger an ihrem Daumen und eine Art durchsichtiger Stoff kam aus ihren Fingern. Nach einigen Sekunden erkannte Wurmschwanz, was es war. Klarsichtfolie. Dieses Muggelzeugs benutzte er auch zum Kochen, weil ihm keine Frischhaltezauber gelangen. »Lass das acht Stunden drauf. Dann musst du Luft an die Wunde lassen. So gut ... nunja ... wie es geht« Ihre Augen wanderten zwischen ihm und seinem dunklen Mal hin und her. Dann drückte sie ihm das Glas in seine Hände. »Und einmal am Tag kräftig nachcremen.« »Da ... danke. Mir ist schon viel ... viel besser.« Wurmschwanz Gehirn schien sich in einen Haufen Kartoffelbrei verwandelt zu haben, er hatte schon wieder die Hälfte vergessen, was Flora gesagt hatte. Ob das am Cruciatusfluch lag? Flora lächelte. Sie streichelte zärtlich über seine Wange. Wurmschwanz war wie gelähmt. Sie sollte nie wieder damit aufhören. »Ich bin sicher, das verheilt schnell.« Sie stand auf. »Also, dann. Ich muss mich wieder an die Arbeit machen. Komm sicher nach Hause« »Nein«, Wurmschwanz schnappte nach ihrer Hand. Kaum hatte er sie berührt, wollte er sie wieder loslassen, weil es ihm heiß und kalt den Rücken hinunterlief, doch seine Hand schien wie angeklebt an ihrer zu sein. Sie sah ihn mit ihren hellblauen Augen an. Was wollte es noch einmal sagen? »Ich ... ich kann nicht ...« »Was kannst du nicht?« Vor seinem inneren Auge verwandelte sich Flora in Sirius. Die roten Haare wurden schwarz, die blauen Augen braun. »Was hast du getan?«, zischte Sirius. »Ich kann nicht weg. Was soll ich denn meinen Freunden sagen?« Seine Hand fiel aus Floras. Und das schöne Gefühl war mit einem Schlag weg. Flora sah ihn an und sagte gar nichts. Was sollte er nur tun? Er spürte, wie ihm die Tränen über die Wange liefen. »Bitte« Seine Stimme war nicht mehr als ein Krächzen. »Bitte ... Hilf mir« Floras Augen weiteten sich und sie beugte sich zu ihm hinunter. So weit, dass ihre Haare seinen Hals kitzelten und er wieder Gänsehaut bekam. »Jemand müsste ... jemand müsste« Er konnte sich kaum konzentrieren, wenn sie bei ihm war. »Zu Albus Dumbledore gehen und ihm einen Tipp geben. Ihn warnen. Dass die Potters in Gefahr sind...« Flora nickte langsam. »Aber sag nicht, dass ich es war ... bitte. Versprich es mir« Er sah hoffnungsvoll zu ihr auf. Sie lächelte ihm zu. Und hauchte ihm einen Kuss auf die Wangen. »Keine Sorge«,flüsterte sie ihm ins Ohr. »Ich schaue, was ich tun kann.« Und dann verschwand sie aus dem Raum, so schnell, als wäre sie disappariert.
Der Dunkle Lord sah auf. Er hatte beschlossen dieses Todessertreffen in einer Höhle abzuhalten, die mit Blick auf Hogwarts gerichtet war. Er liebte es, versteckt für den Feind, doch trotzdem nah bei ihm zu sein. Die gesamte Todesserschar war versammelt, doch warteten sie noch auf zwei, die eine wichtige Mission zu erledigen hatten. Er faltete seine Hände und fragte sich wie lange sie noch brauchen würden... „Sie sind da.“ Bellatrix verbeugte sich tief. Im Eingang der Höhle standen die zwei Ausgesandten Snape und Avery, zwischen ihnen krümmte sich eine kleine, pummelige Gestalt. „Und?“ „Herr“ Auch Snape verbeugte sich tief. „Eure Lordschaft hat uns geraten, Tatze nicht zu nehmen. Und Moony...“ Der Todesser nickte zur Höhle hinaus, wo zischen den Wolken ein großer Vollmond leuchtete. Snapes Lippen zogen sich zu einem hämischen Grinsen. „...ist verhindert.“ Er hob seinen Zauberstab „Also haben wir Wurmschwanz genommen.“ Snape schwang seinen Zauberstab nach vorne und Wurmschwanz flog direkt vor die Füße des dunklen Lords.
Wurmschwanz blickte in das weiße Gesicht seines Feindes. Das Gesicht, das ihn schon lange in seinen Träumen verfolgt hatte. Schneeweiß, Nasenlos, Glatzköpfig. Er stieß einen spitzen Schrei aus, verwandelte sich in eine Ratte und raste gen Ausgang. Plötzlich traf ihn ein Fluch am Rücken. Seine Nerven zogen sich zusammen, fingen lichterloh an zu brennen. Der Schmerz breitete sich in jeder Faser seines Körpers aus, bis ins Gehirn, wo er mit dem Hammer gegen seine Schädeldecke schlug und ihn zwang, seine menschliche Form wieder anzunehmen. Dort lag er nun, zusammengekrümmt, zitternd. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Und sein Herz schlug so schnell, dass es einen Marathon gewinnen könnte. Die Todesser um ihn herum lachten schadenfroh. „Du kannst mir nicht entwischen“, Wurmschwanz Nackenhaare stellten sich bei Voldemorts kalter Stimme auf und er spürte, wie etwas Nasses seine Hose durchfeuchtete. „Steh auf und stelle dich mir wie ein Mann.“ Voldemort Stimme zischte unerbittlich und spöttisch. „Oder bist du keiner?“ Ganz langsam, damit keiner den dunklen Fleck in seinem Schritt mitbekam, stellte sich Wurmschwanz auf. Doch seine Hoffnungen wurden enttäuscht. „Schaut mal, der hat sich in die Hosen gemacht!“ Bellatrix Lestrange, die fast vor ihm stand, zeigte mit dem Finger auf ihn und fing lauthals an zu lachen. Der Rest der Todesser-Horde stimmte mit ein. Wurmschwanz schlug sich die Hände vors Gesicht um seine Tränen zu verbergen. Nein, nein, das konnte nicht sein! Was für ein Albtraum! Könnte er jetzt nicht einfach aufwachen und feststellen, dass er immer noch in seinem Bett lag? Sein warmes, weiches Bett, dessen dicke Decke ihn früher immer vor den Trollen in seinem Kleiderschrank beschützt hatte. Seine treue Decke hatte ihn im Schlaf immer beschützt. Vor Gewittern, vor seiner Mutter, wenn sie sauer war, vor den Monstern unter seinem Bett. Doch vor den Todessern hatte sie ihn nicht geschützt, die mitten in der Nacht ins Haus eingebrochen waren. Wegen denen er jetzt in der Höhle stand, durchgeschwitzt, zitternd, frierend, von unheimlichen Todessern ausgelacht und vor einem dunklen Lord, der ihn sicher gleich töten würde. „Und so etwas soll ein Todesser werden?“ „Bitte ´ört auf!" hörte Wurmschwanz eine leise Stimme. Sie übertönte kaum das Todessergelächter. „Ihr könnt bestimmt auch freundlischer an eire Informasionen kömmen. Bitte ´ört auf.“ Wurmschwanz lies langsam seine Hände sinken. Durch den Schleier seiner Tränen konnte er eine kleine, junge Frau mit roten Haaren erkennen. Ob sie wohl ein Weasley war? „Flo-oora Schardää! Du wagst es hier Befehle zu geben? Crucio!“, Bellatrix raste mit wild rollenden Augen auf die Frau zu, die schreiend unter dem Cruciatus-Fluch zusammenbrach und wild mit den Armen fuchtelte, als ob sie damit den Fluch abwehren könnte. „Nanana, Bellatrix. Wir wollen doch nicht gleich unsere Gäste vergraulen. Vor allem nicht, wenn sie von so weit her, bereitwillig in unsere Mitte kommen.“, Widerwillig zog Bellatrix ihren Zauberstab zurück, verbeugte sich vor dem dunklen Lord und zog sich wieder in die Todesserreihe zurück. „Dreckiges Halbblut. Druidin, das ist ja noch viel schlimmer als ein Kobold.“, hörte Wurmschwanz sie murmeln. „Und Zissy nimmt sie auch noch mit offenen Armen auf. So eine Schande.“ „Aber jetzt wieder zu dir, Wurmschwanz“, Wurmschwanz zuckte zusammen. Seine Augen waren immer noch auf die junge Frau gerichtet, die auf dem Boden gekauert lag und nun vorsichtig versuchte, ihre Sachen wieder zu ordnen. Im Gegensatz zu den schwarzen Umhängen der anderen trug sie so etwas wie eine beige Robe, die mit einer schwarzen Kordel zusammen gehalten wurde. So etwas hatte er noch nie gesehen. „Meine Informanten meinten, du seist sehr eng mit den Potters befreundet. Stimmt das?“ Wurmschwanz antwortete nicht. Flora war inzwischen aufgestanden. Sie sah ihm in die Augen und lächelte kurz, bevor sie rasch den Blick wieder senkte. Ein komisches Gefühl stieg in Wurmschwanz auf. Er spürte, wie es anfing in seinem Bauch zu kribbeln. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr unwohl in der Höhle. Es war, als wäre er schon zu Hause. Sicher. Warm. Weich. Im Bett eingekuschelt. Ein Lichtblitz riss ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. Schmerz trieb ihn in die Knie. Es war, als würden Hunderte von Händen mit langen, spitzen Fingernägeln sich an jede Stelle seines Körpers eingraben und jede Hand zerrte dabei in eine andere Richtung. In seinem Kopf hämmerte es, als würden zehn Kobolde mit riesigen Hämmern gegen ihn schlagen. Plötzlich hörte der Schmerz auf und Wurmschwanz spürte nur noch die kleinen Steine vom Boden, die sich in seine Wange gruben und den Schweis, wie er über seine Stirn lief. „Wenn Lord Voldemort dir eine Frage stellt, hast du sie ohne Zögern zu beantworten.“ „J..Ja, das… das bin ich“, „Gut“, Voldemort lächelte, als hätte ihm Wurmschwanz gerade ein Geburtstagsgeschenk überreicht. „Informanten können wir bei den Todessern gut gebrauchen.“ „A…aber… Aber…“ Wurmschwanz Hals war ganz trocken. Er wollte kein Todesser sein! Er wollte keine Informationen von Lily und James an Voldemort liefern! Das wollte er sagen. Doch er bekam keinen Ton heraus. Er wollte weg hier. Warum half ihm keiner? Wo waren Sirius und James, wenn er sie dringend brauchte? Voldemort schwang seinen Zauberstab und Wurmschwanz bekam wieder den Cruciatusfluch zu spüren. „Aufhören! Bi.. bitte aufhören“, Seine eigene Stimme schien ganz weit weg zu sein. „Ich mache dir das Angebot nur einmal, Wurmschwanz. Entweder du schließt dich mir an, oder ich töte dich.“ Wurmschwanz Blick fiel wieder auf Flora. Sie sah ihn wie ein verschrecktes Reh an. Sein Herz schlug schneller. Er wollte sie doch nur wieder lächeln sehen. Lächeln nur für ihn. Und da gab es nur eine Möglichkeit… „Ja, ich sch.. schließe mich euch an… Mylord.“ Er versuchte seine Stimme mutig klingen zulassen, obwohl seine Knie weicher als Wackelpudding waren. Mutig wie ein Gryffindor, versuchte er sich einzureden. Wieder lachte Voldemort sein lebloses Lachen. „Na, dann wäre das ja geklärt.“ Er beugte sich zu Wurmschwanz hinunter und zog ihn zu sich hin. „Auf das du für immer ein treuer Todesser sein mögest. Morsmodre!!“ Wurmschwanz schrie. Der Schmerz, den er jetzt spürte, war anders als der Cruciatusfluch. Von der Stelle, an der der Dunkle Lord sein Haut mit dem Zauberstab berührte, schien ein Feuer auszugehen. Das Feuer breite sich über seinen Arm aus, versenkte seine Haut, biss, loderte und schlug wild um sich und drang in ihn, bis auf die Knochen ein. Er musste durchhalten, er musste durchhalten. Wurmschwanz biss sich in seine andere Hand, bis er nach einigen Sekunden Blut schmeckte. Er schaffte es nicht, er würde sterben, hier und jetzt. Und würde Flora nie wieder lächeln sehen. Nie wieder… Der Schmerz hörte auf, so schnell wie er gekommen war. Das Feuer zog sich zurück, bis auf eine Stelle, die nach wie vor brannte, wie nach einem Sonnenbrand. Wurmschwanz sah vorsichtig auf die Stelle. Über seinen kompletten linken Unterarm zog sich nun das dunkle Mal, das er schon so oft in der Zeitung gesehen hatte. Die Haut um das Mal war gerötet. „Nun, das sollte für heute genügen“, Der dunkle Lord stand auf. „Ich werde mich jetzt zurückziehen. Macht den Reinblütern!“ Er schwang seinen Umhang und disapparierte. Nach und nach verliesen auch die anderen Todesser die Höhle. Gedemütigt, ausgelaugt und nasser Hose sank Wurmschwanz in sich zusammen. Was hatte er nur getan? Und was sollte er nun tun? Das konnte er doch unmöglich James, Sirius und Remus erzählen. Geschweige denn Dumbledore oder jemand anderem vom Orden. Was sollte er jetzt machen? Er fühlte sich leer und alleine. Wurmschwanz lies seinen Gefühlen freien Lauf und heulte Rotz und Wasser. Sein Arm juckte immer mehr und je mehr er juckte umso mehr wurde Wurmschwanz daran erinnert, was er gerade getan hatte. Plötzlich spürte er etwas Weiches auf seinem Kopf. Eine Hand, weich und warm, streichelte zärtlich über seinen Kopf. Wurmschwanz hob langsam seinen Kopf. Es war Flora! Sie war immer noch da. „´ab keine Angst.“ Ihre Stimme war leise und zärtlich.. „Isch will dir nischt wey-tun.“ Wurmschwanz hörte auf zu schluchzen. Jetzt wo sie da war fühle er sich irgendwie... geborgen. „F.. Flora“ Sie kniete sich zu ihm hin. „Zeig mal ´er deine Arm.“ Wurmschwanz zog seinen linken Arm unter seinem Körper hervor und zeigte ihn Flora. Sie strich vorsichtig über die gerötete Haut. „Das tut sischer wey.“ Wurmschwanz nickte bedrückt. Als sie ihm über den Arm gestrichen hatte war ein angenehmer Schauer über seinen Rücken gelaufen. „Isch ´abe eine Salbe. Die ´abe isch selbstgemacht.“ Sie holte eine kleine Dose aus ihrer Tasche. „Keine Sorge“ Flora lächelte, als sie Wurmschwanz besorgten Blick sah. Sie schraubte den Deckel auf. „Isch ´abe susammen miet meine Schwester eine Apotheke und da machen wir sowas öfters“ Sie nahm ein wenig Creme auf ihren rechten Zeigefinger und strich damit über die rote Haut. Die Creme wirkte Wunder. Sie verschlang den heißen Schmerz und schmiegte sich wie ein kühler Sommerbach um seinen Arm. Und ihre zarten, weichen Hände, liesen Wurmschwanz heiß und kalt gleichzeitig den Rücken hinunterlaufen. Wurmschwanz stöhnte leise auf. „Tut misch leid“, Flora schien das als Schmerzlaut zu interpretieren. „Nein... nein... Das war schön... sehr schön“ Das Jucken hörte auf. „Wills du die Salbe mit nach ´ause nehmen, damit du nachcreymen kannst?“ Flora schraubte das Glas wieder zu. „Ne... Nein... das passt schon. Mir ist schon viel... viel besser.“ Wurmschwanz Gehirn schien sich in einen Haufen Kartoffelbrei verwandelt zu haben, den er brachte kein anständiges Wort mehr hervor. Ob das am Cruciatusfluch lag? Flora lächelte. Sie streichelte zärtlich über seine Wange. Wurmschwanz war wie gelähmt. Sie sollte nie wieder damit aufhören. „´offentlich be´andeln die jetz nischt jedes mal so.“ Sie stand auf. „Also, dann. Isch geje jetz wieder.“
„Nein!“ Wurmschwanz schnappte nach ihrer Hand. „Bitte...bitte“ Flora sah ihn an. „Bitte hilf mir... die Potters... bitte... meine Freunde... kann nicht...bitte... tue alles...“ Flora kniete sich wieder vor ihn hin. „Was soll isch tun?“ „Dumbledore ...Dumbledore...warnen... bitte...Orden des Phönix... Dumbledore ...Hogwarts...“ Flora nahm Wurmschwanz in den Arm. „Keine Sorge“, Ihre Lippen waren ganz nah bei seinem Ohr. „Isch tue was isch kann.“ Sie hauchte einen Kuss auf jede seiner Wangen, stand auf und verschwand ins Nichts.
Der Dunkle Lord sah auf. Er hatte beschlossen dieses Todessertreffen in einer Höhle abzuhalten, die mit Blick auf Hogwarts gerichtet war. Er liebte es, versteckt für den Feind, doch trotzdem nah bei ihm zu sein. Die gesamte Todesserschar war versammelt, doch warteten sie noch auf zwei, die eine wichtige Mission zu erledigen hatten. Er faltete seine Hände und fragte sich wie lange sie noch brauchen würden... „Sie sind da.“ Bellatrix verbeugte sich tief. Im Eingang der Höhle standen die zwei Ausgesandten Snape und Avery, zwischen ihnen krümmte sich eine kleine, pummelige Gestalt. „Und?“ „Herr“ Auch Snape verbeugte sich tief. „Eure Lordschaft hat uns geraten, Tatze nicht zu nehmen. Und Moony...“ Der Todesser nickte zur Höhle hinaus, wo zischen den Wolken ein großer Vollmond leuchtete. Snapes Lippen zogen sich zu einem hämischen Grinsen. „...ist verhindert.“ Er hob seinen Zauberstab „Also haben wir Wurmschwanz genommen.“ Snape schwang seinen Zauberstab nach vorne und Wurmschwanz flog direkt vor die Füße des Dunklen Lords.
Wurmschwanz blickte in das weiße Gesicht seines Feindes. Das war das Gesicht, das ihn schon lange in seinen Träumen verfolgt hatte. Schneeweiß, Nasenlos, Glatzköpfig. Er stieß einen spitzen Schrei aus, verwandelte sich in eine Ratte und raste gen Ausgang. Plötzlich traf ihn ein Fluch am Rücken. Seine Nerven zogen sich zusammen, fingen lichterloh an zu brennen. Der Schmerz breitete sich in jeder Faser seines Körpers aus, bis ins Gehirn, wo er mit dem Hammer gegen seine Schädeldecke schlug und ihn zwang, seine menschliche Form wieder anzunehmen. Dort lag er nun, zusammengekrümmt, zitternd. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Und sein Herz schlug so schnell, dass es einen Marathon gewinnen könnte. Die Todesser um ihn herum lachten schadenfroh. „Du kannst mir nicht entwischen“, Wurmschwanz Nackenhaare stellten sich bei Voldemorts kalter Stimme auf und er spürte, wie etwas Nasses seine Hose durchfeuchtete. „Steh auf und stelle dich mir wie ein Mann.“ Voldemort Stimme zischte unerbittlich und spöttisch. „Oder bist du keiner?“ Ganz langsam, damit keiner den dunklen Fleck in seinem Schritt mitbekam, stellte sich Wurmschwanz auf. Doch seine Hoffnungen wurden enttäuscht. „Schaut mal, der hat sich in die Hosen gemacht!“ Bellatrix Lestrange, die fast vor ihm stand, zeigte mit dem Finger auf ihn und fing lauthals an zu lachen. Der Rest der Todesser-Horde stimmte mit ein. Wurmschwanz schlug sich die Hände vors Gesicht um seine Tränen zu verbergen. Nein, nein, das konnte nicht sein! Was für ein Albtraum! Könnte er jetzt nicht einfach aufwachen und feststellen, dass er immer noch in seinem Bett lag? Sein warmes, weiches Bett, dessen dicke Decke ihn früher immer vor den Trollen in seinem Kleiderschrank beschützt hatte. Seine treue Decke hatte ihn im Schlaf immer beschützt. Vor Gewittern, vor seiner Mutter, wenn sie sauer war, vor den Monstern unter seinem Bett. Doch vor den Todessern hatte sie ihn nicht geschützt, die mitten in der Nacht ins Haus eingebrochen waren und weswegen er jetzt in der Höhle stand, durchgeschwitzt, zitternd, frierend, von unheimlichen Todessern ausgelacht und vor einem dunklen Lord, der ihn sicher gleich töten würde. „Und so etwas soll ein Todesser werden?“ „Bitte ´ört auf!" hörte Wurmschwanz eine leise Stimme. Sie übertönte kaum das Todessergelächter. „Ihr könnt bestimmt auch freundlischer an eire Informasionen kömmen. Bitte ´ört auf.“ Wurmschwanz lies langsam seine Hände sinken. Durch den Schleier seiner Tränen konnte er eine kleine, junge Frau mit roten Haaren erkennen. Ob sie wohl ein Weasley war? „Flo-oora Schardää! Du wagst es hier Befehle zu geben? Crucio!“, Bellatrix raste mit wild rollenden Augen auf die Frau zu, die schreiend unter dem Cruciatus-Fluch zusammenbrach und wild mit den Armen fuchtelte, als ob sie damit den Fluch abwehren könnte. „Nanana, Bellatrix. Wir wollen doch nicht gleich unsere Gäste vergraulen. Vor allem nicht, wenn sie von so weit her, bereitwillig in unsere Mitte kommen.“, Widerwillig zog Bellatrix ihren Zauberstab zurück, verbeugte sich vor dem dunklen Lord und zog sich wieder in die Todesserreihe zurück. „Dreckiges Halbblut. Druidin, das ist ja noch viel schlimmer als ein Kobold.“, hörte Wurmschwanz sie murmeln. „Und Zissy nimmt sie auch noch mit offenen Armen auf. So eine Schande.“ „Aber jetzt wieder zu dir, Wurmschwanz“, Wurmschwanz zuckte zusammen. Seine Augen waren immer noch auf Flora gerichtet, die auf dem Boden gekauert lag und nun vorsichtig versuchte, ihre Robe wieder zu ordnen. „Meine Informanten meinten, du seist mit den Potters befreundet. Stimmt das?“ Wurmschwanz antwortete nicht. Flora war inzwischen aufgestanden. Sie sah ihm in die Augen und lächelte kurz, bevor sie rasch den Blick wieder senkte. Ein komisches Gefühl stieg in Wurmschwanz auf. Er spürte, wie es anfing in seinem Bauch zu kribbeln. Plötzlich fühlte er sich nicht mehr unwohl in der Höhle. Es war, als wäre er schon zu Hause. Sicher. Warm. Weich. Im Bett eingekuschelt. Ein Lichtblitz riss ihn wieder zurück in die Wirklichkeit. Schmerz trieb ihn in die Knie. Es war, als würden Hunderte von Händen mit langen, spitzen Fingernägeln sich an jede Stelle seines Körpers eingraben und jede Hand zerrte dabei in eine andere Richtung. In seinem Kopf hämmerte es, als würden zehn Kobolde mit riesigen Hämmern gegen ihn schlagen. Plötzlich hörte der Schmerz auf und Wurmschwanz spürte nur noch die kleinen Steine vom Boden, die sich in seine Wange gruben und den Schweis, wie er über seine Stirn lief. „Wenn Lord Voldemort dir eine Frage stellt, hast du sie ohne Zögern zu beantworten.“ „J..Ja, das… das bin ich“, „Gut“, Voldemort lächelte, als hätte ihm Wurmschwanz gerade ein Geburtstagsgeschenk überreicht. „Informanten können wir bei den Todessern gut gebrauchen.“ „A…aber… Aber…“ Wurmschwanz Hals war ganz trocken. Er wollte kein Todesser sein! Er wollte keine Informationen von Lily und James an Voldemort liefern! Das wollte er sagen. Doch er bekam keinen Ton heraus. Er wollte weg hier. Warum half ihm keiner? Wo waren Sirius und James, wenn er sie dringend brauchte? Voldemort schwang seinen Zauberstab und Wurmschwanz bekam wieder den Cruciatusfluch zu spüren. „Aufhören! Bi.. bitte aufhören“, Seine eigene Stimme schien ganz weit weg zu sein. „Ich mache dir das Angebot nur einmal, Wurmschwanz. Entweder du schließt dich mir an, oder ich töte dich.“ Wurmschwanz Blick fiel wieder auf Flora. Sie sah ihn wie ein verschrecktes Reh an. Sein Herz schlug schneller als es ohnehin schon schlug. Er wollte sie doch nur wieder lächeln sehen. Lächeln nur für ihn. Und da gab es nur eine Möglichkeit… „Ja, ich sch.. schließe mich euch an… Mylord.“ Er versuchte seine Stimme mutig klingen zulassen, obwohl seine Knie weicher als Wackelpudding waren. Mutig wie ein Gryffindor, versuchte er sich einzureden. Wieder lachte Voldemort sein lebloses Lachen. „Na, dann wäre das ja geklärt.“ Er beugte sich zu Wurmschwanz hinunter und zog ihn zu sich hin. „Auf das du für immer ein treuer Todesser sein mögest. Morsmodre!!“ Wurmschwanz schrie. Der Schmerz, den er jetzt spürte, war anders als der Cruciatusfluch. Von der Stelle, an der derDunkle Lord sein Haut mit dem Zauberstab berührte, schien ein Feuer auszugehen. Das Feuer breite sich über seinen Arm aus, versenkte seine Haut, biss, loderte und schlug wild um sich und drang in ihn, bis auf die Knochen ein. Er musste durchhalten, er musste durchhalten. Wurmschwanz biss sich in seine andere Hand, bis er nach einigen Sekunden Blut schmeckte. Er schaffte es nicht, er würde sterben, hier und jetzt. Und würde Flora nie wieder lächeln sehen. Nie wieder… Der Schmerz hörte auf, so schnell wie er gekommen war. Das Feuer zog sich zurück, bis auf eine Stelle, die nach wie vor brannte, wie nach einem Sonnenbrand. Wurmschwanz sah vorsichtig auf die Stelle. Über seinen kompletten linken Unterarm zog sich nun das dunkle Mal, ein Totenkopf aus dessen Mund eine Schlange quoll. Die Haut um das Mal war gerötet. „Nun, das sollte für heute genügen“, Der dunkle Lord stand auf. „Ich werde mich jetzt zurückziehen. Macht den Reinblütern!“ Er schwang seinen Umhang und disapparierte. Nach und nach verliesen auch die anderen Todesser wortlos die Höhle. Gedemütigt, ausgelaugt und nasser Hose sank Wurmschwanz in sich zusammen. Er war verzweifelt. Was hatte er nur getan! Er fühlte sich alleingelassen und ungeliebt. Wurmschwanz lies seinen Gefühlen freien Lauf und heulte Rotz und Wasser. Sein Arm juckte immer mehr und je mehr er juckte desto bewusster wurde Wurmschwanz, was er gerade getan hatte. Plötzlich spürte er etwas Weiches auf seinem Kopf. Eine Hand, die einer Frau, weich und warm, streichelte zärtlich über seinen Kopf. Wurmschwanz hob langsam seinen Kopf. Es war Flora! Sie war immer noch da. „´ab keine Angst.“ Ihre Stimme war leise und zärtlich.. „Isch will dir nischt wey-tun.“ Wurmschwanz hörte auf zu schluchzen. „F.. Flora“ Sie kniete sich zu ihm hin. „Zeig mal ´er deine Arm.“ Wurmschwanz zog seinen linken Arm unter seinem Körper hervor und zeigte ihn Flora. Sie strich vorsichtig über die gerötete Haut. „Das tut sischer wey.“ Wurmschwanz nickte bedrückt. Als sie ihm über den Arm gestrichen hatte war ein angenehmer Schauer über seinen Rücken gelaufen. „Isch ´abe eine Salbe. Die ´abe isch selbstgemacht.“ Sie holte eine kleine Dose aus ihrer Tasche. „Keine Sorge“ Flora lächelte, als sie Wurmschwanz besorgten Blick sah. Sie schraubte den Deckel auf. „Isch ´abe susammen miet meine Schwester eine Apotheke und da machen wir sowas öfters“ Sie nahm ein wenig Creme auf ihren rechten Zeigefinger und strich damit über die rote Haut. Die Creme wirkte Wunder. Sie verschlang den heißen Schmerz und schmiegte sich wie ein kühler Sommerbach um seinen Arm. Und ihre zarten, weichen Hände, liesen Wurmschwanz heiß und kalt gleichzeitig den Rücken hinunterlaufen. Wurmschwanz stöhnte leise auf. „Tut misch leid“, Flora schien das als Schmerzlaut zu interpretieren. „Nein... nein... Das war schön... sehr schön“ Das Jucken hörte auf. „Wills du die Salbe mit nach ´ause nehmen, damit du nachcreymen kannst?“ Flora schraubte das Glas wieder zu. „Ne... Nein... das passt schon. Mir ist schon viel... viel besser.“ Wurmschwanz Gehirn schien sich in einen Haufen Kartoffelbrei verwandelt zu haben, den er brachte kein anständiges Wort mehr hervor. Ob das am Cruciatusfluch lag? Flora lächelte. Sie streichelte zärtlich über seine Wange. Wurmschwanz war wie gelähmt. Sie sollte nie wieder damit aufhören. „´offentlich be´andeln die jetz nischt jedes mal so.“ Sie stand auf. „Also, dann. Isch geje jetz wieder.“
„Nein!“ Wurmschwanz schnappte nach ihrer Hand. „Bitte...bitte“ Flora sah ihn an. „Bitte hilf mir... die Potters... bitte... meine Freunde... kann nicht...bitte... tue alles...“ Flora kniete sich wieder vor ihn hin. „Was soll isch tun?“ „Dumbledore ...Dumbledore...warnen... bitte...Orden des Phönix... Dumbledore ...Hogwarts...“ Flora nahm Wurmschwanz in den Arm. „Keine Sorge“, Ihre Lippen waren ganz nah bei seinem Ohr. „Isch tue was isch kann.“ Sie hauchte einen Kuss auf jede seiner Wangen, stand auf und verschwand ins Nichts.
„Autsch“, rief eine Mittelalte Frau im Schottenmorgenmantel. Flora war in einem fast verlassenen Korridor in Hogwarts gelandet. Wie gesagt: fast verlassen. Die Frau, die Flora beinahe umgeworfen hätte war völlig durch den Wind: „Man kann nicht in Hogwarts reinapparieren!“ „Oh, tut misch leid, das wüsste isch nicht“ Die Frau fasste sich und schimpfte: „Das ist Haufriedensbruch“ Flora wich zurück. "Abe´ isch will doch nur Albüs Dumbleudore sprechen.“ Die Frau baute sich vor Flora auf: „Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?“
„Es ist genau ein Uhr morgens, Professor McGonnagall“, meldete sich eine Stimme hinter den beiden Frauen. Es war Albus Dumbledore, er trug ebenfalls wie die Frau einen Morgenmantel. „Doch wer auch immer meine Hilfe benötigt, wird sie auch bekommen.“ Er wies mit seiner Hand einladend auf seine Bürotür.
Der Dunkle Lord sah auf. Er hatte beschlossen dieses Todessertreffen in einer Höhle abzuhalten, die mit Blick auf Hogwarts gerichtet war. Er liebte es, versteckt für den Feind, doch trotzdem nah bei ihm zu sein. Die gesamte Todesserschar war versammelt, doch warteten sie noch auf zweie, die eine Wichtige Mission zu erledigen hatten. Er faltete seine Hände und fragte sich wie lange sie noch brauchen würden...
"Sie sind da" informierte ihn Bellatrix, eine treue, schon fast nervige Todesserin. Im Eingang der Höhle standen die zwei Ausgesandten Snape und Avery. Zwischen ihnen befand sich eine kleine, sich krümmende Gestalt.
"Und?", fragte er. "Herr" antwortete Snape, der zur rechten des Gefangenen stand. "Eure Lordschaft hat uns geraten, Tatze nicht zu nehmen. Und Moony..." Der Todesser nickte zur Höhle hinaus, wo zischen den Wolken ein großer Vollmond leuchtete. Snapes Lippen zogen sich zu einem hämischen Grinsen. "...ist verhindert." Er hob seinen Zauberstab "Also haben wir Wurmschwanz genommen" Der Todesser schwang seinen Zauberstab nach vorne und Wurmschwanz flog direkt vor die Füße des Dunklen Lords.
Wurmschwanz blickte in das weiße Gesicht von Voldemort. Das war das Gesicht, dass ihn schon lange in seinen Träumen verfolgt hatte. Er stieß einen spitzen Schrei aus, verwandelte sich in eine Ratte und raste gen Ausgang.
Plötzlich traf ihn ein Fluch am Rücken. Schmerz, unglaublicher Schmerz durchlief seinen ganzen Körper; er wurde zurückgeschleudert und zurück in seine Menschenform gezwungen. Dort lag er nun, zusammengekrümmt, vor Angst zitternd. Die Todesser um ihn herum lachten schadenfroh.
"Du kannst mir nicht entwischen", zischte die Stimme des Dunklen Lords. Wurmschwanz Nackenhaare stellten sich auf und er spürte, wie etwas Nasses seine Hose durchfeuchtete. "Steh auf und stelle dich mir wie ein Mann" befahl Voldemort. "Oder bist du keiner?" Ganz langsam, damit keiner den dunklen Fleck in seinem Schritt mitbekam stellte sich Wurmschwanz auf. Doch seine Hoffnungen wurden enttäuscht. "Schaut mal, der hat sich in die Hosen gemacht" brüllte Bellatrix Lestrange, die fast vor ihm stand. Der Rest der Todesser-Horde lachte lauthals. Wurmschwanz schlug sich die Hände vors Gesicht um seine Tränen zu verbergen. Nein, nein, dass konnte nicht sein, dass war doch ein Albtraum, der Schlimmste den er je hatte. Die Höhle verschwamm vor seinen Augen, er wünschte sich zurück in sein warmes, kuscheliges Bett, aus dem die Todesser in hinausgezwängt hatten. Und er hoffte aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein böser Albtraum war.
STOP!!" rief eine leise, doch überzeugte Stimme aus dem Hintergrund. Das Lachen der Todesser verebbte und sie sahen sich neugierig nach dem Urheber um. Es war eine junge Frau; sie war klein, sogar einige Zentimeter kleiner als Wurmschwanz, lange hellrote Haare die im Fackellicht gold schimmerten und blaue Augen. Sie trug eine weiße Leinenrobe, die mit einer schwarzen Kordel zusammengehalten wurde und über den Schultern einen schwarzen Umhang. Um ihren Hals hing ein eiförmiges goldenes Medallion, in dessen Mitte sich ein großer Rubin befand.
"´ört auf!" befahl sie mit französischem Akzent. "Ihr könnt bestimmt auch freundlischer an eire Informasionen kömmen." Der Dunkle Lord wandte sich an Bellatrix. "Wo ist eigentlich mein aalglatter Freund Lucius Malfoy? Ist er sich schon so wichtig, dass er zu den Treffen nur noch seine Bediensteten schickt?" "Monsieur, bei Madame Malfoy ´aben die We´jen eingesetzt und Monsieur Malfoy ist mit ihr in Kranken´aus gegangen. Er ´at misch geschickt üm ihn alles su beri..." "Halt den Mund Flo-oora Schardää und lern erst einmal anständig Englisch bevor du es wagst den Meister anzusprechen", fiel ihr Bellatrix ins Wort. "Das Gör", fuhr die Todesserin fort "stammt aus Frankreich, wie ihr unschwer erkennen könnt und ist eine Druidin. Bei denen gibt es so ein Jahr, das man in einem anderen Land verbringen muss und meine Schwester mit ihrem übergroßen Herz hat beschlossen sie aufzunehmen. " "Druidin" wiederholte Voldemort "interessant".
"Aber jetzt wieder zu dir, Wurmschwanz", zischte Voldemort. Wurmschwanz zuckte zusammen. Er hatte gerade Flora für ihren Mut bewundert und Bellatrix die Pest an den Hals gewünscht, weil sie so rassistisch war. "Bist du mit den Potters befreundet?" fragte er. Wurmschwanz antwortete nicht. Es gab einen Lichtblitz und einen lauten Knall und Wurmschwanz lag am Boden und hielt sich die Schulter. "J.. Ja..", keuchte er. Voldemort lächelte bösartig. "Gut", Voldemort warf Flora einen abschätzigen Blick zu, die ihn gerade neugierig gemustert hatte. "Was glotzt du so?" Flora wandte sich verschreckt ab. "Lasst sie in Ruhe" rief Wurmschwanz, "Es ist für sie schon schwer genug, ganz allein in einem fremden Land zu sein, da müsst ihr sie auch nicht noch ärgern!". Voldemort schwang seinen Zauberstab und Wurmschwanz sank unter Schmerzen, unerträglichen Schmerzen zu Boden. Aufhören! Er wollte, dass es aufhörte. Der Raum verschwand wieder und er tauchte wieder auf; Wurmschwanz sah in Floras Gesicht, das Mitleidige Falten zeigte. Sie traute sich nicht, ihn noch einmal zu verteidigen. "Aufmüpfigkeit kann ich unter meinen Todessern gar nicht gebrauchen", zischte Voldemort. "A.. aber i.. ich will doch gar nicht...!", stotterte Wurmschwanz, doch dann fiel sein Blick auf Flora. Sein Herz schlug schneller als es ohnehin schon schlug. Er wollte sie wieder sehen, unbedingt wieder sehen und da gab es nur eine Möglichkeit...
Lord Voldemort schien seine Gedanken lesen zu können, denn er sagte: "Na, dann wäre das ja geklärt." Er beugte sich zu Wurmschwanz hinunter und zog ihn zu sich hin. "Auf das du für immer ein treuer Todesser sein mögest.
Morsmodre!!"
Wurmschwanz schrie. Die Stelle an der Voldemorts Zauberstab seine Haut berührte brannte fürchterlich. Nicht zum Aushalten. Doch, doch er musste aushalten, er musste. Wegen Flora...wegen Flora... wegen Flo... Der Schmerz hörte auf, so schnell wie er gekommen war. Das einzige was er noch spürte war ein leichtes Jucken am Unterarm. Er sah darauf. Über seinen kompletten linken Unterarm zog sich nun das dunkle Mal, ein Totenkopf aus dessen Mund eine Schlange quoll. Die Haut um das Mal war gerötet. "Nun, das sollte für heute genügen", rief der Lord und stand auf "Ich werde mich jetzt zurückziehen. Macht den Reinblütern!" Er schwang seinen Umhang und disapparierte.
Die anderen Todesser die "Eintodesserrierung" kommentarlos mit angesehen hatten, fingen an sich zu unterhalten und gingen aus der Höhle um zu disapparieren. Snape wartete bis alle gegangen waren, fauchte noch ein "Verschwinde Franzosenschlampe" in Richtung Flora, die ihren Schritt beschleunigte und dann, ganz allein mit Wurmschwanz in der Höhle, wandte er sich ihm zu. "Jetzt bist du der gearschte und nicht mehr ich!" Snapes Stimme war nicht mehr als ein hämisches Flüstern, und das obwohl die beiden alleine in der Höhle waren. "Aber ich habe dir doch nie was getan!" rief Wurmschwanz verzweifelt. "Aber du hast zugesehen." erwiderte Snape. "Und jetzt...“ er peitschte mit seinem Zauberstab. Wurmschwanz schrie vor Schmerzen auf. "Wirst du.“ Wurmschwanz schrie wieder. "Für jeden Fluch... den ihr mir angetan habt... bezahlen!!!" Snape unterstrich jeden Satzfetzen, den er sprach mit einem gepeitschten Fluch. Wurmschwanz schrie und fing an zu weinen. Snape senkte seinen Zauberstab holte mit seinem Fuß aus und trat Wurmschwanz volle Kanne ins Gesicht. Und dann ging auch er.
Gedemütigt, mit Schmerzen und nasser Hose sank Wurmschwanz in sich zusammen. Er war verzweifelt. Was hatte er nur getan! Er fühlte sich alleingelassen und ungeliebt. Wurmschwanz lies seinen Gefühlen freien Lauf und heulte Rotz und Wasser. Sein Arm juckte immer mehr und je mehr er juckte desto bewusster wurde Wurmschwanz, was er gerade getan hatte.
Plötzlich spürte er etwas Weiches auf seinem Kopf. Eine Hand, die einer Frau, weich und warm, streichelte zärtlich über seinen Kopf. Wurmschwanz hob langsam seinen Kopf. Es war Flora! Sie war zurückgekommen. "´ab keine Angst. "flüsterte sie mit leiser und zärtlicher Stimme. "Isch will dir nischt wey-tun." Wurmschwanz hörte auf zu weinen. "F.. Flora" krächtste er. Sie kniete sich zu ihm hin."Zeig mal ´er deine Arm" Wurmschwanz zog seinen linken Arm unter seinem Körper hervor und zeigte ihn Flora. Sie strich vorsichtig über die gerötete Haut. "Das tut sischer wey." sagte sie mitleidig. Wurmschwanz nickte bedrückt. Als sie ihm über den Arm gestrichen hatte war ein angenehmer Schauer über seinen Rücken gelaufen. "Isch ´abe eine Salbe." Sie holte ein Glas aus ihrer Tasche "Die ´abe isch selbstgemacht." "Oh" sagte Wurmschwanz. "Keine Sorge" Flora schraubte den Deckel auf. "Isch ´abe susammen miet meine Schwester eine Apotheke und da machen wir sowas öfters" Sie nahm ein wenig Creme auf ihren rechten Zeigefinger und strich damit über die rote Haut. Wurmschwanz stöhnte leise. "Tut misch leid", entschuldigte sich Flora. "Nein... nein..."erwiderte Wurmschwanz.“Das war schön... sehr schön". Das Jucken hörte auf. "Wills du die Salbe mit nach ´ause nehmen, damit du nachcreymen kannst?" fragte Flora und schraubte das Glas wieder zu. "Ne... Nein... das passt schon. Mir ist schon viel... viel besser." stammelte Wurmschwanz. Flora lächelte. Sie streichelte zärtlich über seine Wange. "´offentlich be´andeln die jetz nischt jedes mal so" Sie stand auf "Also, dann. Isch geje jetz wieder."
"Nein!" rief Wurmschwanz und schnappte nach ihrer Hand. "Bitte...bitte" Flora sah ihn an. "Bitte hilf mir... die Potters... bitte... meine Freunde... kann nicht...bitte... tue alles..." Flora kniete sich wieder vor ihn hin. "Was soll isch tun?" fragte sie. "Dumbledore ...Dumbledore...warnen... bitte...Orden des Phönix... Dumbledore ...Hogwarts...". Flora nahm Wurmschwanz in den Arm. "Keine Sorge", flüsterte sie ihm ins Ohr." Isch tue was isch kann" Sie hauchte einen Kuss auf jede seiner Wangen, stand auf und verschwand ins Nichts.
"Autsch", rief eine Mittelalte Frau im Schottenmorgenmantel. Flora war in einem fast verlassenen Korridor in Hogwarts gelandet. Wie gesagt: fast verlassen. Die Frau, die Flora beinahe umgeworfen hätte war völlig durch den Wind: "Man kann nicht in Hogwarts reinapparieren!" "Oh, tut mir leid, das wusste ich nicht" antwortete Flora. Die Frau fasste sich und schimpfte: "Das ist Haufriedensbruch" Flora wich zurück. "Abe´ isch will doch nur Albüs Dumbleudore sprechen." Die Frau baute sich vor Flora auf: "Wissen Sie eigentlich, wie spät es ist?"
"Es ist genau ein Uhr morgens, Professor McGonnagall" meldete sich eine Stimme hinter den beiden Frauen. Es war Albus Dumbledore, er trug ebenfalls wie die Frau einen Morgenmantel. "Doch wer auch immer meine Hilfe benötigt, wird sie auch bekommen." Er wies mit seiner Hand einladend auf seine Bürotür.
Lang, lang ists her... Aber das Kapitel gefällt mir immer noch gut. Bin leider zu müde und zu fertig, um ausführlich zu kommentieren - aber ich habe es gern gelesen.
Da es sich um eine Fanfiction handelt, würde ich gern hier etwas anders kommentieren als sonst und überwiegend auf allgemeine Dinge aufmerksam machen, die dir helfen können, allgemein deinen Schreibstil zu verbessern.
Auffällig ist beispielsweise, dass die ersten drei Absätze (von „Der Dunkle Lord sah auf“ bis „Wurmschwanz flog direkt vor die Füße des Dunklen Lords“) aus der Sicht von Voldemort geschrieben werden. Gegen Ende des Kapitels wechselst du dann zu Floras Perspektive. Das machst du im Format aber nicht übermäßig deutlich, denn im Grunde genommen machst du einfach IMMER doppelte Absätze, egal ob du die Perspektive wechselst oder einfach nur allgemein einen Absatz machst. Du hast mir schon mal erklärt, dass es für dich einfach bequemer ist, doppelte Absätze zu machen (was am Bildschirm zugegeben die Lesbarkeit teilweise erhöhen kann). Das Problem ist aber einfach, dass Absätze ein Stilmittel sind – und doppelte Absätze wie starke Brüche wirken. Da fände ich es schöner, wenn du (nicht nur hier, allgemein gesprochen) doppelte Absätze z.B. nur bei Perspektivwechseln setzen würdest. Das reicht, um diese sofort zu erkennen und hilft, sich leichter im Text zu orientieren. Denn es ist anstrengend und stört somit den sauberen Lesefluss, wenn ich mich immer wieder aufhalten muss um zu überlegen, aus wessen Sicht das wohl sein könnte.
Zitat"Sie sind da" informierte ihn Bellatrix, eine treue, schon fast nervige Todesserin. Im Eingang der Höhle standen die zwei Ausgesandten Snape und Avery. Zwischen ihnen befand sich eine kleine, sich krümmende Gestalt.
Jeder, der HP kennt, kennt Bellatrix und weiß, dass sie nervig ist, aber treu zu Voldemort hält. Das ist quasi eine überflüssige Information, da sie jedem FF-Leser bereits bekannt ist. Auch bei Geschichten außerhalb von HP muss man immer damit aufpassen, keine weißen Schneemänner, kleinen Zwerke und pummeligen Weihnachtsmänner zu beschreiben.
Positiv: Du schreibst nicht „er hatte Angst“, sondern „er zitterte vor Angst“ - das kannst du aber noch steigern. Lass „Angst“ ganz weg und schreib in ähnlichen Situationen in Zukunft nur noch, was die Angst auslöst. Puddingknie, Zittern, eiskalte Hände, Schweißausbrüche...
Zum Thema „Sagte“ habe ich schon ganz viel gesagt. Du lässt Voldemort zwischen, befehlen etc. - was du vermeiden kannst, wenn du bei Sprecherwechsel Absätze machst :). So liest es sich flüssig.
ZitatDie Höhle verschwamm vor seinen Augen, er wünschte sich zurück in sein warmes, kuscheliges Bett, aus dem die Todesser in hinausgezwängt hatten. Und er hoffte aufzuwachen und festzustellen, dass alles nur ein böser Albtraum war.
Da wäre ich gern näher an Wurmschwanz drangewesen als Leserin. Du beschreibst, was er wünscht, aber es löst so noch kein Mitgefühl aus. Die Sätze klingen einfach noch etwas steril. Vorschläge wären: Wie gern wäre er noch in seinem kuscheligen Bett! Das roch nach Daunen und Lavendelweichspüler, den er seit seiner Kindheit so mochte... Er stellte sich vor, wie er jetzt aufwachen und diesen Duft in der Nase haben würde, wie er sich strecken würde und mit einem wohligen Gruseln den Alptraum bereits zur Hälfte verdrängt hätte. Doch er stand noch immer in dieser Höhle und roch seinen eigenen Urin.“ Perfekt ist das nicht, ich will nur andeuten, was ich meine.
ZitatSTOP!!" rief eine leise, doch überzeugte Stimme aus dem Hintergrund. Das Lachen der Todesser verebbte und sie sahen sich neugierig nach dem Urheber um. Es war eine junge Frau; sie war klein, sogar einige Zentimeter kleiner als Wurmschwanz, lange hellrote Haare die im Fackellicht gold schimmerten und blaue Augen. Sie trug eine weiße Leinenrobe, die mit einer schwarzen Kordel zusammengehalten wurde und über den Schultern einen schwarzen Umhang. Um ihren Hals hing ein eiförmiges goldenes Medallion, in dessen Mitte sich ein großer Rubin befand.
Hier baust du eine Beschreibung ein, obwohl doch alle wissen wollen, wie es nun weitergeht. Außerdem wird Wurmschwanz in seiner Lage sie kaum so ausführlich betrachten (und es wäre die Frage, ob sie in der dunklen, vermutlich spärlich erleuchteten Höhle so deutlich zu sehen ist). Da reicht es, andeutungsweise zu wissen, dass es sich um eine kleine, junge Frau mit auffälligen roten Haaren handelt. Wobei du bei HP-FFs mit Rothaarigen aufpassen solltest, da in HP rothaarig automatisch „Weasley“ bedeutet.
Zitat"´ört auf!" befahl sie mit französischem Akzent. "Ihr könnt bestimmt auch freundlischer an eire Informasionen kömmen."
Zwei Punkte: Erstens merkt man den französischen Akzent schon am Schriftbild. Du musst es also nicht dazuschreiben. Zweitens ist diese Frau ziemlich mutig, beim Todessertreffen aufzumucken – und überlebt es auch noch, noch dazu völlig unbeschadet an Körper und Geist. Dabei pflegt Voldemort sowas sonst sehr rigoros zu bestrafen. Es passt dann auch nicht zu Bellatrix, so eine lange Erklärung abzugeben. Das geht kürzer und verächtlicher, auch für die Zukunft gesprochen.
Im Absatz darüber, wie Wurmschwanz quasi Todesser wird, um Flora sehen zu können, hättest du auch deutlich mehr Emotionen packen können. Es wirkte, als hättest du die für solche Situationen typischen Sätze auswendiggelernt und verwendet.
Zitat"Jetzt bist du der gearschte und nicht mehr ich!" Snapes Stimme war nicht mehr als ein hämisches Flüstern, und das obwohl die beiden alleine in der Höhle waren. "Aber ich habe dir doch nie was getan!" rief Wurmschwanz verzweifelt. "Aber du hast zugesehen." erwiderte Snape. "Und jetzt...“ er peitschte mit seinem Zauberstab. Wurmschwanz schrie vor Schmerzen auf. "Wirst du.“ Wurmschwanz schrie wieder. "Für jeden Fluch... den ihr mir angetan habt... bezahlen!!!" Snape unterstrich jeden Satzfetzen, den er sprach mit einem gepeitschten Fluch. Wurmschwanz schrie und fing an zu weinen. Snape senkte seinen Zauberstab holte mit seinem Fuß aus und trat Wurmschwanz volle Kanne ins Gesicht. Und dann ging auch er.
Irgendwie passt das so gar nicht zu Snape, wie ich ihn kennengelernt habe. Billige Rache passt nicht so gut zu ihm, finde ich. Andererseits ist er hier noch recht jung, oder? Worum es mir aber bei den Anmerkungen essentiell geht: Man sollte den Figuren das, was sie tun, abkaufen. Egal ob es eigene oder fremde sind.
Die Szene mit Flora dagegen war schön. Ich konnte die samtige Stimme der jungen Frau regelrecht hören.
Der Schlusssatz mit Dumbledore ist wieder sehr gelungen, einfach da das Verhalten genau zu Dumbledore passt. Hoffe, dir geholfen zu haben :)
Vielen Dank für dein Review. Ich war schon gespannt, den die Geschichte ist ja schon etwas Älter. Ich war überrascht, dass dir - im Gegensatz zu z.B Eezbeez Kapitel 2 - so viele Stellen gefallen haben. Anscheinend werde ich immer schlechter anstatt besser ;-)
Vieles fällt mir bei deinem Review in meiner Geschichte auch selbst auf. Zum Beispiel, dass Flora nicht gefoltert wird, oder dass Snape wohl kaum Wurmschwanz so primitiv verprügeln wird.
Werde es das Kapitel überarbeiten und bin selbst schon gespannt, wie es nachher aussehen wird.
Sofort gelesen :) und ja... das war um viele Welten lebendiger, näher am Geschehen und passender zu den Figuren geschrieben! Cazze, du machst dich definitiv :D
Okay, ich konnte es nicht lassen und habe das Kapitel noch einmal überarbeitet. Ich habe Snape herausgenommen, habe das Treffen zu den Malfoys verlegt und eigentlich wollte ich die Szene nur abändern, weil mir der verdammte Akzent von Flora sowas von auf die Nerven geht ^^
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Druidenliebe, Kapitel 1 Dunkle Nacht (Überarbeitung vom 25.09.2018)
12.12.2011 17:53 (zuletzt bearbeitet: 25.09.2018 22:18)
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