Zitat von Klappentext Windhaven ist eine stürmische Wasserwelt mit vielen kleinen Inseln. Hier ist ein alter Traum wahr geworden: Menschen können fliegen. Doch die Flügel sind kostbar, und die Gilde der Flieger ist eine streng abgeschottete Elite. Trotzdem will sich Maris von Amberly ihren Traum vom Fliegen nicht nehmen lassen...
Auf den ersten Blick ein klassischer Fantasy-Schinken, aber auf den zweiten Blick unglaublich viel mehr. "Windhaven" thematisiert Themen wie Einheitenbildung, Entwicklung von Feindbildern, Betrachtung anderer als minderwertig, beleuchtet Traditionen in kritischem Licht und wirft Fragen nach Erbfolge und damit verbundenen Rechten und Privilegien auf. Ein Thema des Buches ist auch die Frage, in wie weit ein Bote eigentlich für die Auswirkungen der Botschaft, die er überbringt, verantwortlich ist...
He that breaks a thing to find out what it is has left the path of wisdom. - Gandalf the Grey
Gordn ist ein Indianer und trinkt aus einem Ledertrinkschlauch! Hängt ihn!
Das klingt ja wirklich nach einem ganz interessanten Buch, besonders die Punkte mit Feindbild und Co. Vielleicht sollte ich mir das als Recherche für MV selbst mal lesen.
Fazit: Die Welt macht definitiv Lust auf mehr. Ich liebe Geschichten über Menschen, die fliegen können - und habe immer das Gefühl, es gibt viel zu wenig davon. Die Legenden und Geschichten, die Stimmung rund um die eine Fliegerfestung, die skizzenhafte Andeutung der Gesellschaftsstrukturen - gefällt mir sehr gut. Wenn es einen weiteren Band aus dieser Welt gegeben hätte, würde ich den auf jeden Fall lesen - denn die macht definitiv Lust auf mehr.
Das Buch an sich hat mich nicht sooo überzeugen können (auf Goodreads habe ich gute 3 Sterne vergeben) - ich konnte relativ lange nicht mit dem Schreibstil warmwerden, zu oft wurden Begriffe und Wendungen aus der "realen" Welt verwendet und rissen mich regelmäßig aus dem Fluss. Und zu oft hatte ich das Gefühl, als würde die Protagonistin in einem Vakuum handeln, mit nur wenigen Personen - gerade so vielen wie benötigt wird - innerhalb einer sonst leeren Welt. Erst allmählich wurde das besser und kam mir die Welt nicht so leer vor. Teilweise fand ich auch absolute Nebenfiguren interessanter als die Protagonistin (ich wüsste beispielsweise zu gern mehr über die Abenteuer von Val Einflügler - ein Roman über ihn hätte mich auf jeden Fall gereizt...), die teilweise recht naiv alle möglichen Dinge beginnt, damit die halbe Welt umkrempelt und dann immer wieder völlig baff zusieht, wie damit die halbe Gesellschaft verändert wird :P - das wird sogar im Roman selbst gesagt, aber dennoch... ich hätte mir eine Protagonistin gewünscht, die mir persönlich sympathischer ist. Aber das ist wohl teilweise Geschmackssache. Lesenswert ist es aber allemal, weil es was anderes ist.