Zitat von Inhaltsangabe, die NICHT auch das Ende mitverrät, anders als der Klappentext :/Der alte Mann und das Meer erzählt den epischen Kampf zwischen einem alten, erfahrenen Fischer und einem gigantischen Marlin, dem wahrscheinlich größten Fang seines Lebens.
Ich würde jetzt nicht sagen, das Buch wäre überragend spannend. Darauf ist es aber auch nicht ausgelegt. Eher hat es eine ganz besondere, etwas wehmütige Stimmung, wenn mit ganz sachlichen Worten die Armut des alten Mannes namens Santiago und die Fürsorge eines Jungen um ihn dargestellt werden. Es ist schlicht, hübsch und anrührend. Auch als es zunehmend poetischer wird, weil der alte Mann sozusagen mit dem Meer ganz allein ist und mit See, Fischen und sich selbst Zwiesprache führt, bleibt die Sprache schlicht und klar. Auch wenn immer etwas Philosophisches mitschwingt, kommt sie ohne Schnörkel aus.
Irgendwo habe ich gelesen, dass Hemingway überwiegend im Stehen am Schreibpult geschrieben hat und das einen Autor automatisch lehren kann, nicht zu viel zu schreiben, sich kurz zu fassen und nicht zu sehr zu schnörkeln/schwafeln. Das merkt man dem Buch an. Besonders erfrischend für mich? Das Buch verstößt gegen so ziemlich jede Schreibregel, die ich kenne - Adjektive, Behauptungen etc. gibt es hier en masse. Und dennoch ist das Buch wunderschön.
Ich muss ehrlich sagen, ich fand es wahnsinnig spannend. Hemingway erzählt dieses Schicksal so sachlich, nüchtern, irgendwie distanziert und doch so dermaßen unglaublich einfühlsam, dass ich kaum aufhören konnte zu lesen.
Natürlich verstößt das Buch gegen jegliche Schreibregel - es ist sozusagen der Prototyp einer Erzählung, und das bedeutet natürlich eine Absage an das aberwitzig-sinnlose "Show, don't tell"
Ist vielleicht das beste Buch, das ich dieses Jahr gelesen habe.
He that breaks a thing to find out what it is has left the path of wisdom. - Gandalf the Grey
Gordn ist ein Indianer und trinkt aus einem Ledertrinkschlauch! Hängt ihn!