ZitatCrumbach (Odenwald) 1589: Ein totes Mädchen wird am Ufer der Mümling aufgefunden. Die Leiche gibt Rätsel auf. Ihre Augen sind von schwarzen Punkten durchzogen. Ist das Dorf im Odenwald in den Bann von Dämonen geraten?
Mögt ihr Novellen, die von der ersten bis zur letzten Seite spannend, rasand und gruselig sind? Dann ist "Das Todesmal" das perfekte Buch für euch, denke ich.
Die Autorin entführt die Leser in ein kleines und beschauliches Dorf, das ein düsteres Geheimnis hütet. Denn nicht alles ist so idyllisch, wie es scheint. Die wenigen ruhigen Momente und Gefühlsbeschreibungen empfand ich als authentisch und einfühlsam, die Figuren plausibel. Jonathan ist ein sehr sympathischer Protagonist - er wirkt auf mich authentisch und ich glaube ihm sofort das Grauen, als er die Mädchenleiche findet. Genauso toll fand ich, wie er seine Erlebnisse schildert und eine gewisse Ohnmacht gegen die Eltern, die ihm nicht glauben wollen. Andererseits glaube ich auch durchaus, dass Eltern einem verträumten Kind nicht alles glauben, was es sagt. Das kenne ich aus eigener Erfahrung :P Klasse der Spruch von seiner Mutter, dass er alles verstehen wird, wenn er ein Mann ist - nicht wie sein Vater, sondern wie er selbst <3. Das war für mich eins der Highlights - auch wenn die Autorin noch öfter mit wundervollen Formulierungen glänzte. Auch zu Julius, dem zweiten Protagonisten und Jonathans Vater, konnte ich bald eine emotionale Beziehung aufbauen und mitfühlen - eigentlich gibt es kaum ein größeres Grauen, als das, was er erleben musste... An einer Stelle wusste ich im Voraus, was kommt - die Frage ist aber, ob das am Buch liegt oder daran, dass mir Kleinigkeiten und Hinweise einfach aufzufallen pflegen und man mich daher nicht so gut täuschen kann ^^.
Alles in allem: Sehr empfehlenswerte Kurzlektüre. Muss man in einem Rutsch lesen.