Meine Ausgabe war ein winziges Büchlein, mit Schutzumschlag in Packpapieroptik und somit wunderbar geeignet, um es überall hin mitzunehmen und immer mal in diesen Sammelband reinzulesen...
Die Kalendergeschichten umfassen Gedichte und Prosa, mal kürzere mal längere, die zum Nachdenken anregen. Brecht verwendet oftmals Figuren oder Motive aus der Antike, z.B. Sokrates und Xanthippe, Caesar und die Ereignisse rund um die Iden des März oder die Geschichte vom mittelalterlichen Ikarus, um auf konkrete Probleme seiner Zeit aufmerksam zu machen. In einigen Texten wird er explizit und nennt die Dinge beim Namen - z.B. im Gedicht darüber, wie die Nazis mit Frauen umsprangen, die einen Juden liebten. Und natürlich gehören die klassischen und Vielen bekannten Texte rund um Herrn Keuner dazu.
Das Praktische an den einzelnen Texten ist: Sie sind sehr kurz und in einem "Lesehäppchen" zu lesen, auch wenn es sich nicht um leichtverdauliche Kost handelt. So hat man nach jedem einzelnen Text automatisch eine Pause und nimmt sich die Zeit zum Reflektieren, ehe man zum nächsten Text hetzt. Einzelne Texte werde ich wohl immer wieder lesen, da sie mich tief berührt haben.