"Ungarn 1956: Ohne ein Wort verlässt Katalin ihre Familie und flüchtet über die Grenze in den Westen. Ihr Mann Kálmán verkauft Haus und Hof und zieht fortan mit den Kindern Kata und Isti durch das Land. Während Kálmán in Schwermut verfällt, errichten sich Kata und ihr kleiner Bruder ihre eigene Welt: Isti hört, was die Dinge zu erzählen haben - das Haus, die Steine, der Schnee - während Kata den Menschen zuhört, denen sie auf ihren jahrelangen Reisen begegnet. Der genaue Blick der Kinder trifft auf eine Welt, die sie nicht verstehen. Nur wenn sie am Wasser sind, an Flüssen und Seen, wenn sie dem Vater zusehen, wie er seine Bahnen zieht, und wenn sie selber schwimmen - nur dann finden sie verzauberte Momente der Leichtigkeit und des Glücks. Beide ahnen, dass ihr Leben erst beginnt."
Ein sehr teifgründiges, ernstes Buch, gänzlich ohne humoristische Stellen - die aber auch sehr fehl am Platze wären. Ich hab das Buch sehr gerne gelesen, es bieten Einblick in eine mir unbekannte Welt, von Melancholie und Schwermut gezeichnet, und trotzdem auf seine eigene Art leicht und frei.
"Obwohl es zu kalt war, liess sie mich im Hof sitzen, auf einer Bank, die nass war vom letzten Regen. Ich wischte mit den Fingern übers Wasser, wartete auf den nächsten Regen, der meinen Mantel, meine Strümpfe, meine Stiefel durchweichte, und ich wünschte, er könnte mich genauso durchweichen, dieser Regen, vielleicht auflösen, und ich, ich könnte mit dem Wasser weggleiten - irgendwohin."