Zitat von KlappentextDer römische Kaiser Caligula gilt traditionell als grausamer und wahnsinniger Tyrann. In diesem Buch erscheint er als ein mit zynischem Witz agierender Autokrat, der den Oppurtunismus und die Skrupellosigkeit der römischen Senatsaristokratie für seine Zwecke instrumentalisierte und dann posthum von ihr als Geisteskranker denunziert wurde.
Der Autor, Aloys Winterling, lehrt als Professor für Alte Geschichte und Historische Anthropologie an der Universität Freiburg im Breisgau.
An sich ein gutes und kritisches Werk, das sich, statt einfach nachzusprechen, was vor allem Sueton und Seneca zu sagen haben, kritisch mit der Quellenlage auseinandersetzt, vieles in Beziehung zu einander bringt und mir so ermöglicht, bei meinem Roman möglichst nahe an der Quelle zu bleiben. Die Biografie ist unterhaltsam geschrieben und auch verständlich, wenn man kein*e Historiker*in ist - allerdings bin ich in Sachen römische Geschichte ja nicht vollkommen unwissend, sodass ich nicht beurteilen kann, wie viel Vorwissen letzten Endes erforderlich ist, um alles zu verstehen und einzuordnen. Gerade durch seinen unterhaltsamen Charakter erzählt Winterling allerdings teilweise nicht ganz chronologisch. Ein Glück, dass meine Notizen digital sind, analog hätte ich vor Einschüben, Umschüben und Ergänzungen sonst nicht mehr durchgeblickt. Auf alle Fälle wird diese Lektüre meine zwei Caligula-Romane ungemein bereichern.