Zitat Fünf Jugendliche - streng genommen sind einige von ihnen noch Kinder - werden aus ihrem Alltag gerissen und müssen nach ihrer Entführung um ihr Leben fürchten. Ist schon das, was sie sich während der Entführung ausmalen, grauenhaft genug, ist es nichts im Vergleich zu dem, was sie wirklich erwartet. Kann es inmitten pechschwarzer Finsternis noch irgendeine Hoffnung für sie geben?
Das Buch ist hart. Wirklich, wirklich hart. Und es ist sehr schwer zu rezensieren, ohne den Leseeindruck kaputtzumachen. Der Klappentext des Verlags ist außerdem ein wenig irreführend und lässt den Leser mit einer falschen Erwartungshaltung an die Lektüre herangehen.
Es gibt wenige Jugendbücher, die mich verstören, tief bewegen und völlig aufgewühlt zurücklassen. Bisher fällt mir um ehrlich zu sein nur ein einziges ein, doch auch das hat nicht so einen tiefen Eindruck auf mich gemacht wie "Die unterirdische Sonne". Nicht umsonst hat der Verlag das Buch mit der Aufschrift "ab 16 Jahren" versehen, einem jüngeren Leser würde ich es nicht oder nur mit großen Bedenken in die Hand drücken, zu groß war selbst bei mir mit 23 noch die Identifikation mit den jungen Opfern, wobei bei mir verstärkend hinzukommt, dass ich eine Schwester etwa in dem Alter habe. Dennoch habe ich das Buch an einem einzigen Tag und mit nur wenigen Pausen dazwischen ausgelesen, denn der ungewöhnliche Schreibstil und das bei mir dadurch hervorgerufene Kopfkino ließen mich das Buch kaum zur Seite legen. Schon auf den ersten Seiten murmelte ich ein "das ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe".
Es ist zutiefst menschlich und zeigt die Abgründe, die sich in einer misshandelten Kinderseele auftun können, auf bedrückende Weise. Gleichzeitig zeigt es aber auch, dass Kinder innerlich sehr stark sein können. Wenn der Überlebenswille geweckt ist, kann sie nichts mehr aufhalten.
Das Grauen des Lesers spielt größtenteils in seinem Kopf. Das Grauen der Protagonisten aber ist echt. Und es ist schmerzhaft mitanzusehen.
Grundsätzlich würde ich das Buch jedem weiterempfehlen, der die Kraft und die Nerven hat, es bis zum Ende durchzustehen. Das ist nicht leicht und "Die unterirdische Sonne" ist alles Mögliche, nur keine nette Urlaubslektüre oder etwas für zwischendurch. Aber wer sich darauf einlässt, wird eins der Bücher lesen, die die Welt ein Stück menschlicher machen können, wenn ihre Botschaft angenommen wird.
Das klingt echt ... interessant. :) Habe schon einmal von dem Buch gehört, aber irgendwie davor zurückgeschreckt es zu kaufen. Werde es mir aber vl doch mal holen^^
"Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Morgen vor dem Rest der Welt sieht."
Ich habe es im Rahmen einer Leserunde gewonnen, auf die Weise liest man auch mal Bücher, auf die man zwar neugierig ist, die aber nicht zwingend ins "Beuteschema" passen. Bei dem hier habe ich es nicht bereut.