ZitatFerdinand ist jung, sorglos und beliebt. Der Held der Herde. Die Zukunft ist rosig und steht weit offen. Doch Ferdinand ist ein Wolf im Schafspelz: Als einziger hat er die Flucht seiner Familie in die besseren Wälder überlebt und wurde von Schafen aufgezogen. Von seiner wahren Herkunft ahnt er nichts – bis eines Tages ein Mord geschieht und er unter Verdacht gerät ... Wer ist Ferdinand?
Zuerst einmal muss ich dazu sagen, dass es lange her ist, seit ich ein so hochwertig gearbeitetes Buch in der Hand hatte. Ein stabiles Hardcover mit zweifarbigem Schutzumschlag, Seiten aus sehr festem und stabilen Papier, mit farbig gestreiftem Innenumschlag, zahlreichen Illustrationen, teilweise auf farbiges Papier gedruckt... Kaum dass ich das Buch ausgepackt hatte, hatte ich das Gefühl, ein mit Liebe gestaltetes Buch in der Hand zu halten. Das weckte schon mal Vorfreude aufs Lesen...
Die Geschichte, obwohl es als Jugendbuch deklariert ist, kommt dann kein bisschen künstlich kindlich oder artifiziell auf jugendlich getrimmt daher. Sprachlich ist es anspruchsvoll und ich bin mir nicht sicher, ob ich alle verborgenen Wahrheiten und Metaphern in dem Buch wirklich gefunden habe. Aber das hält nicht davon ab, die Geschichte zu mögen. Ferdinand, der Protagonist zwischen den Stühlen, ist einfach nur ein in seiner sympathischer Charakter und für mich als Weltenbauerin war auch die metaphorische Welt der "besseren Wälder" zusammen mit der Schafskultur faszinierend gezeichnet. Es gab einige Geheimnisse dieser scheinbar so harmlosen Schafswelt, die immer nur angedeutet, aber nie völlig gelöst werden. Es ist, allgemein gesprochen, irgendwie schwer, über dieses Buch zu sprechen und es zu beschreiben, ohne zu spoilern oder in Belanglosigkeiten zu verfallen, um nicht zu viel verraten zu müssen.
Das Buch habe ich geliebt - und werde es vermutlich noch häufig lesen und es außerdem einer klugen Jugendlichen ans Herz legen :)